Schulterschluss für die Umgehung

Konz-Könen · Die Anwohner der B 51 in Konz-Könen leiden seit vielen Jahren unter den vielen Autos und Lastwagen, die durch ihre Straße fahren. Sie fordern eine Ortsumgehung. TV-Redakteur Marcus Hormes hat über das Thema mit Anwohnern und Politikern diskutiert.

 Diskussion vor Ort (von links): Manfred Nink, TV-Redakteur Marcus Hormes, Bernhard Kaster, Erwin Carl (Bürgerinitiative) im Gespräch mit den Bürgern. TV-Foto: Nora John

Diskussion vor Ort (von links): Manfred Nink, TV-Redakteur Marcus Hormes, Bernhard Kaster, Erwin Carl (Bürgerinitiative) im Gespräch mit den Bürgern. TV-Foto: Nora John

(noj) Ein schwerer LKW mit Anhänger donnert mit ohrenbetäubendem Lärm dicht an der Gruppe vorbei, die sich an der Ecke B 51/Brunnenstraße getroffen hat. Es ist einer von vielen an diesem Morgen. Der Krach der Lastwagen macht ein Gespräch fast unmöglich. Es ist schwierig, alles zu verstehen, was die Bundestagsabgeordneten Bernhard Kaster (CDU) und Manfred Nink (SPD) den Menschen von der Bürgerinitiative zum Thema Ortsumgehung zu sagen haben.

Obwohl Musik-, Gesang- und Heimatverein zu Ausflügen eingeladen haben, sind rund 40 Menschen zum Termin an der Bundesstraße gekommen. Dass hier etwas geschehen muss, ist allen klar.

Erwin Carl, Sprecher der Bürgerinitiative, erinnert daran, dass das Thema den Könenern schon seit vielen Jahren auf den Nägeln brennt: "Die Umgehung muss jetzt endlich her."

Nach Ansicht von Manfred Nink ist jetzt Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer in der Pflicht. Bei den am 14. September beginnenden Haushaltsberatungen müsse er handeln, wenn die Ortsumgehung wirklich gewollt sei. Eine Liste des Landes für die wichtigsten Bauprojekte liege vor.

Bernhard Kaster dagegen sieht Versäumnisse bei der Landesregierung. Schon bei der Planung sei zu viel Zeit vergangen. Erst seit Oktober 2009 herrscht Baurecht, das Bedingung ist, um über die Finanzierung zu sprechen. Das Land müsse klare Prioritäten setzen, fordert Kaster: "Wir sind hier endlich mal dran!" "Das ist ein Geeiere", kritisiert Karl-Heinz Frieden (CDU), Bürgermeister der Stadt und der Verbandsgemeinde Konz. Er appelliert an die Landesregierung, den nötigen Fingerzeig zu geben: "Die Prioritäten fehlen hier!" Die Geschwindigkeitsmesser, die die Stadt Konz für die Ortsdurchfahrt angeschafft hat, seien nur ein kleiner Schritt zur Verbesserung der Situation.

Auch der Landtagsabgeordnete Bernhard Henter (CDU) verlangt von der Landesregierung, Könen auf Platz eins der Prioritätenliste zu setzen, statt die Verantwortung hin und her zu schieben. Landtagsabgeordneter Alfons Maximini (SPD) widerspricht und betont, dass man in der Sache Ortsumgehung Konz-Könen immer an einem Strang gezogen habe. "Ergebnisse zählen!", macht an dieser Stelle Anwohnerin Gertrud Potthaus ihrem Ärger Luft.

Ergebnisse wollen Bernhard Kaster und Manfred Nink liefern. Beide versprechen, sich auf Landes- und Bundesebene intensiv für die Ortsumgehung einzusetzen.

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"Einer von den Herren sollte Veranwortung übernehmen. Minister Hering ist für uns zuständig. Er soll etwas tun. Wir sitzen mit den Kindern daheim und sind die Leidtragenden." Gertrud Potthaus, 45, Könen "Wer hier heute gestanden hat, weiß, dass die Umgehung notwendig ist. Das ist seit 50 Jahren im Gespräch. Ich hoffe, dass das jetzt bald auf den Weg gebracht wird." Dietmar Hein, 62, Könen "Ich wohne seit 1925 hier. Es ist immer schlimmer geworden. Manchmal stehe ich fünf Minuten, bis ich über die Straße komme. Auch für Kinder ist das gefährlich." Barbara Thiel, 91, Könen

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