Schutzpatron soll Kindern helfen

Konz · Die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung hat in der Verbandsgemeinde Konz ein Netzwerk zur Unterstützung von Kindern ins Leben gerufen. 100 Partner - Geschäftsleute sowie Vertreter von Banken, Schulen und anderen Organisationen - haben sich bereiterklärt, Kindern bei der Lösung von Alltagsproblemen zu helfen. Das Symbol des Netzwerks: Kodo, der lustige Schutzkobold.

 Stecken hinter Kodo, dem beschützenden Kobold : (von rechts) Hartmut Schwiering von der Konzer-Doktorstiftung, Ernst Holbach vom Konzer Stadtmarketing, Bürgermeister Karl-Heinz Frieden, Clemens Schäfer, Geschäftsführer von Möbel Martin. TV-Foto: Marion Maier

Stecken hinter Kodo, dem beschützenden Kobold : (von rechts) Hartmut Schwiering von der Konzer-Doktorstiftung, Ernst Holbach vom Konzer Stadtmarketing, Bürgermeister Karl-Heinz Frieden, Clemens Schäfer, Geschäftsführer von Möbel Martin. TV-Foto: Marion Maier

Konz. Nein, es war kein negativer Anlass, der die Konzer-Doktor-Bürgerstiftung veranlasst hat, in den vergangenen drei Jahren ein flächendeckendes Netzwerk zur Unterstützung von Kindern in der Verbandsgemeinde Konz zu initiieren. Es waren Eltern, die so etwas in Stuttgart kennengelernt haben, wie Stiftungsvorsitzender Hartmut Schwiering berichtet.
Hilfsbereit und tolerant


Wer in dem Netzwerk mitmacht, verpflichtet sich, dem Nachwuchs gemäß der Kinderrechts-Charta der Vereinten Nationen hilfsbereit, tolerant und rücksichtsvoll zu begegnen und ihm bei der Lösung von Alltagsproblemen zu helfen.
Schwiering: "Es geht um kleine Hilfen, wie ein Pflaster, wenn ein Kind hingefallen ist oder die Möglichkeit anzurufen, wenn ein Kind den Bus verpasst hat."
Eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Das sieht auch Schwiering so. Doch ging es der Stiftung darum, mit dem ersten derartigen Netzwerk in Rheinland-Pfalz eine Atmosphäre des Schutzes für Kinder zu schaffen - auch als Signal an die Eltern, die die Gewissheit haben sollen, dass ihre Kleinen bei Notfällen Stützpunkte finden. Zunächst hat die Stiftung wegen des Netzwerks die Schulen angesprochen. Dort hieß es: "Gute Idee".
100 weitere Partner wurden mittlerweile gefunden: Geschäfte, Praxen, Banken, Weingüter, Behörden und Vereine. Neue Partner sind willkommen, sie brauchen sich nur die Ehrenerklärung auf der Homepage ww.konzer-doktor-buergerstiftung.de runterzuladen und zu unterschreiben.
Für das Symbol des Netzwerks haben laut Schwiering Grundschulkinder den Namen selbst erfunden. Er lautet: lustiger Schutzkobold Kodo, was sich von der Konzer-Doktorstiftung ableitet und nicht etwa vom Neue-Deutsche-Welle Hit "Codo" aus den 80ern - obwohl das auch gepasst hätte, denn schließlich bringt Codo "die Liebe mit von seinem Himmelsritt". Das Männchen dazu wurde mehr oder minder basisdemokratisch gefunden: Aus einem Malwettbewerb der Grundschulkinder wurden die drei besten Entwürfe ausgewählt und von Design-Studenten in vier Entwürfen ausgefeilt. Kodo mit der roten Tolle wählten dann wiederum die Kinder in einer Urwahl aus - mit echter Wahlurne aus dem Rathaus.Kodo-Warnmützen


Damit die Partner des Netzwerks gut zu erkennen sind, bringen sie einen Kodo-Aufkleber möglichst sichtbar an ihren Räumen an. Auch ein Flyer informiert über die mitmachenden Organisationen. Das Unternehmen Möbel Martin, das die Aktion unterstützt, will zudem alle Grundschulkinder in den kommenden Jahren mit Kodo-Warnmützen ausstatten, damit sie beim Spiel und auf dem Schulweg gut erkennbar sind.Extra

Stuttgart hat keinen Kodo, sondern eine gute Fee. In der baden-württembergischen Landeshauptstadt, in der 1998 das erste und schon oft kopierte Netzwerk zur Unterstützung von Kindern bei Alltagsproblemen gegründet wurde, haben sich 1100 Partner der Aktion angeschlossen, darunter auch Bus- und Bahnbetriebe. Gunter Schmidt, Polizeibeamter und Geschäftsführer des Fördervereins Gute Fee, kann nicht sagen, wie häufig Kinder die gute Fee in Anspruch nehmen. Doch Nachfrage bestehe, versichert er. "Kinder fragen nach, ob sie auf Toilette gehen, ein Glas zu trinken haben oder telefonieren können." Die Resonanz der Eltern sei groß, sie hielten die Aktion für wertvoll. Schmidt: "Es geht dabei um Sicherheitsgefühle. Und vielleicht sind die Eltern so eher gewillt, ihre Kinder alleine zu Einrichtungen gehen zu lassen. Man kommt weg vom Eltern-Taxi." mai

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