Schwere Transporte rollen durch Hermeskeil

Wegen Bauarbeiten an der Löstertalbrücke und der Sperrung der Autobahnausfahrt Reinsfeld, wo Amphibientunnel gebaut werden, müssen noch bis zum 4. September Schwertransporte mitten durch Hermeskeil gelenkt werden.

Hermeskeil. (doth) 1.45 Uhr an der Autobahnausfahrt Nonnweiler. Die beiden Tieflader mit Bauteilen für ein neues Seminargebäude der Universität Trier haben bereits eine Stunde Verspätung. Jetzt biegen sie auch noch falsch ab, in Richtung Bierfeld. Einsatzleiter Werner Steinmetz von der Polizei in Hermeskeil schüttelt den Kopf: "Das darf doch wohl nicht wahr sein." Konvois mit Gebäudeteilen rollen noch bis Samstag aus Nonnweiler kommend durchs nächtliche Hermeskeil. Die Bauarbeiten auf der Löstertalbrücke und der Bau der "Froschtunnel" auf der Ausfahrt Reinsfeld der A 1 zwingen dazu. 32 schwere LKW sind es insgesamt. Nur das Zeitfenster zwischen 22 Uhr abends und sechs Uhr morgens wird dafür genehmigt.

"Wir müssen bis zum Wochenende mit allen Teilen auf der Baustelle sein", erklärt Projektleiter Andreas Winkelhoch von der Universal-Transporte GmbH aus Paderborn. Gerade hat er mit einigen Fahrern telefoniert, die wegen Überhöhe erst die nächste Nacht weiterfahren dürfen und bis dahin auf dem großen Parkplatz am Peterberg in Braunshausen bleiben müssen.

"Die Szenerie ändert sich fast minütlich", ärgert sich der Leiter der Polizeiinspektion Michael Wahlen. Er hat neun Beamte der Bereitschaftspolizei aus Wittlich angefordert: "Das sind erfahrene Leute für solche Einsätze."

Bei fünf Meter Höhe zählt jeder Milimeter



Die Durchfahrt unter der Eisenbahnbrücke in der Trierer Straße hat Wahlen abgeblasen: "Die schwersten und größten Teile passen da nicht drunter durch." Zuvor seien ihm andere Maße genannt worden. Eilends musste eine Ausweichroute gefunden werden.

Die größten, bis zu 110 Tonnen schweren Fahrzeuge, deren Ladung auch abgesenkt noch bis zu 4,58 Meter Höhe aufweist, fahren jetzt über die Koblenzer Straße am Krankenhaus vorbei, über den Kreisel bis zur Hunsrückhöhenstraße, zweimal links durch Höfchen und danach wieder auf die Autobahn Richtung Trier.Die Konvois kommen von der Herstellerfirma der Gebäudemodule im Baden-Württembergischen Neresheim. Genehmigungsbehören in drei Bundesländern mussten ihr okay geben. "Das allgemeine Problem sind Baustellen und immer mehr Brücken, die in den letzten Jahren auf 40 Tonnen Belastbarkeit reduziert wurden", klagt Transportleiter Winkelhoch. Dieses Gewicht bringen seine Transporter schon ohne Ladung auf die Waage. Das zwinge zum Durchqueren auch kleiner Orte.

Immer wieder muss "sortiert" werden, denn nur wenn die Bauteile in der richtigen Reihefolge auf der Baustelle der Uni Trier ankommen, passen sie aufeinander und zusammen. Der Platz zum Rangieren vor Ort ist sehr begrenzt. Die ehemalige Kaserne eignet sich dafür gut, aber, so Winkelhoch: "Das alles kostet eine Menge Nerven."

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