Schwerer Stand

Egal, wie der SPD-Kandidat für die Bürgermeisterwahl in Kell heißen mag: Sollte sich die CDU hinter Werner Angsten stellen und es am 26. März 2006 zu einem Duell mit dem aktuellen Rathaus-Chef kommen, dann wird der sozialdemokratische Herausforderer keinen leichten Stand haben.

Das liegt nicht nur daran, dass der seit 17 Jahren regierende Bürgermeister auf einen großen Bonus als Amtsinhaber setzen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass die SPD in der Verbandsgemeinde in der Vergangenheit in der Wählergunst merklich zurückfiel und einige herbe Dämpfer hinnehmen musste. Denn nach der Rommelfanger-Niederlage bei der letzten Bürgermeister-Urwahl 1998 verloren die Sozialdemokraten bei den Kommunalwahlen 1999 zunächst den Status als stärkste Fraktion im VG-Rat, bevor die CDU dort 2004 sogar die absolute Mehrheit errang. Allein dieser Umstand wäre eine schwere Hypothek für einen roten Verwaltungschef. Dennoch: Dass sich ein SPD-Mann der Herausforderung stellen will und die Bürger in vier Monaten zumindest eine Alternative zu Angsten haben, kann der Demokratie nur gut tun und verspricht einen lebendigen Wahlkampf. Und wer weiß: Vielleicht gelingt es dem SPD-Bewerber ja tatsächlich, dem einstigen Boss der Genossen nachzueifern und wie Gerhard Schröder aus einer scheinbar hoffnungslosen Situation heraus noch gewaltig an Boden gutzumachen. a.munsteiner@volksfreund.de

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