Segnung, Salbung und fünf Feuer

Nach ihrer rund eineinhalb Jahre dauernden Renovierung ist die Pfarrkirche in Irsch nun offiziell wieder in "Betrieb". Ein Festgottesdienst, in dessen Mittelpunkt die Weihe des Altars stand, setzte den symbolischen Schlussstrich unter die Arbeiten.

Weihbischof Jörg Peters bestreicht den Altar der Pfarrkirche Irsch mit Chrisam, einem rituellen Öl. Dieser Vorgang ist Teil der Weihezeremonie. TV-Foto: Hermann Pütz

Irsch. Über 300 Gläubige hatten sich am Sonntagmorgen in der Irscher Pfarrkirche versammelt, um ein Ritual zu verfolgen, das gewöhnlich nur selten zu bewundern ist. Gemeint ist die Weihe des Altars, der - das schreibt die kirchliche Tradition vor - erst nach der Zeremonie die Rolle des Opfertischs spielen darf.

Normalerweise werden nur neue Altäre geweiht. Der Altar in Irsch war im Zusammenhang mit den Renovierungsarbeiten in den vergangenen Monaten jedoch verändert worden und musste deshalb zum wiederholten Mal geweiht werden, wie der Trierer Weihbischof Jörg Peters erklärte, der den Gottesdienst am Sonntag leitete.

Das geheimnisvoll anmutende Ritual bestand im Wesentlichen aus der "Beisetzung" einer kleinen Schatulle mit den Überresten von diversen religiösen Persönlichkeiten, der Segnung des Altars mit Weihwasser, der "Salbung" mit sogenanntem Chrisam (rituelles Öl) und dem Entzünden von fünf Feuern auf der Altartischplatte. In seiner Predigt hatte Bischof Peters zuvor jenen gedankt, die an der Renovierung der Irscher Kirche tatkräftig oder durch Spenden beteiligt waren. "Heute ist ein Tag dankbarer Erinnerung", betonte der Bischof.

Damit ist die Renovierung der Irscher Kirche nun offiziell abgeschlossen und das Gotteshaus wieder in "Betrieb". Im Rahmen der Arbeiten waren unter anderem das komplette Dach sowie Altarraum, Heizungsanlage, Elektrik und der Fußboden erneuert worden.

Außerdem erhielt das Gebäude außen und innen einen neuen Anstrich. Darüber hinaus wurden die Orgel und sämtliche Bänke überholt. Rund 1 042 000 Euro muss die Pfarrgemeinde für alles hinblättern. Von der Summe gelten 900 000 Euro jedoch als "zuschussfähig", wovon das Bistum Trier 60 Prozent übernimmt.

Um die Summe stemmen zu können, hatte die Pfarrei bereits 2007 einen Förderverein gegründet, der voraussichtlich bis Jahresende 2010 rund 300 000 Euro gesammelt haben wird.