Selbsthilfe nach Krebs

SAARBURG. (red) Chefärzte der Brustzentren von Rheinland-Pfalz und dem Saarland trafen sich in Saarburg. Außerdem tagte die "Frauenselbsthilfe nach Krebs". Eine Saarburger Gruppe ist geplant.

Im Hotel Saargalerie in Saarburg trafen sich zum ersten Mal die Chefärzte der Brustzentren von Rheinland-Pfalz und dem Saarland. In Rheinland-Pfalz gibt es fünf Brustzentren. Anlass war die Tagung der "Frauenselbsthilfe nach Krebs". Diese Organisation wurde 1976 gegründet und umfasst bundesweit mehr als 400 Gruppen. Der Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland betreut zurzeit 44 Gruppen mit etwa 4500 Teilnehmern. Die Frauenselbsthilfe nach Krebs sieht ihre Aufgaben in der Betreuung und Begleitung der Patientinnen über das Medizinische hinaus, in der Verbesserung der Patient-Arzt-Kommunikation und der Vertretung der Krebskranken in gesundheits- und sozialpolitischen Gremien. In Saarburg moderierte Landesvorsitzende Edda Lohmeier die Veranstaltung. Die Gruppenleitungen der 44 Gruppen des Landesverbands trafen sich dort, um an einer Schulung mit dem Thema "Das ABC der Medizinsprache in der Onkologie am Beispiel von Brustkrebs" teilzunehmen. Chefarzt Prof. Dr. J.P. Hanker vom Brustzentrum Trier leitete die Tagung ein mit dem Thema "Prävention des Brustkrebs". Weitere Themen am Vormittag waren Formen der Brustkrebserkrankungen sowie Wächter-Lymphknoten-Operation. Prof. Dr. H. Kölbl, Direktor und Leiter des Brustzentrums an der Universität in Mainz, referierte über das Thema "Brustoperation und Brustaufbau - was ist machbar?" Den Abschluss am Vormittag machte Dr. W. Weikel, Direktor des Brustzentrums Ludwigshafen, mit "Chemotherapien beim Mamma-CA". Am Nachmittag erläuterte Dr. St. Burg, Direktor des Kreiskrankenhauses Saarburg, zusammen mit drei weiteren Ärzten das umfangreiche Therapiekonzept, das beim Brustkrebs standardmäßig eingesetzt wird. Bei dieser Tagung wurden die Gruppenleitungen geschult, damit sie das Gelernte in ihren Gruppen an die Krebserkrankten weitergeben können. Die Unterstützung in den Gruppen reicht dabei von der Diagnose über die medizinische Behandlung bis zur Zeit nach der Krankheit und hilft, die Krankheit und den Umgang mit ihr zu bewältigen. Eine Selbsthilfegruppe soll auch in Saarburg gegründet werden, die Patienten mit Krebserkrankungen begleitet und psycho-sozial unterstützt. Nach Meinung von Dr. Fred-Holger Ludwig, Ehrenmitglied derFrauenselbsthilfe nach Krebs, werden heutzutage die Patienten zwar nach den neuesten ärztlichen Standards operiert und therapiert. Das allein reiche aber nicht aus, um die Patienten in den Alltag zu entlassen. In der Ortsgruppe Saarburg sollen psycho-soziale Begleitung, Beratung, Unterstützung, Vorträge, sportliche Aktivitäten und vieles mehr angeboten werden. Die Gruppentreffen sollen einmal monatlich im Krankenhaus Saarburg stattfinden. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Ortsgruppe Saarburg wird von Dr. St. Burg und seinen Kollegen begleitet. Interessierte Krebserkrankte für die Saarburger Gruppe und deren Angehörige melden sich bitte wochentags zwischen 9 und 11 Uhr unter Telefon 06581/9966309.

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