Selbstverständlich und ehrenamtlich

In der Filialkirche von Naurath/Wald tut seit 17 Jahren die gleiche Küsterin Dienst: Monika Thömmes ist die gute Seele in der kleinen Dorfkirche. Sie sorgt für Sauberkeit, den richtigen Schmuck und läutet natürlich auch die Glocken.

 Fast schon wie zu Hause: In der Naurather Kirche sorgt Monika Thömmes mit Kerzenlicht für das passende Ambiente. Foto: Ursula Schmieder

Fast schon wie zu Hause: In der Naurather Kirche sorgt Monika Thömmes mit Kerzenlicht für das passende Ambiente. Foto: Ursula Schmieder

Naurath/Wald. (urs) Auf den ersten Blick ist die schmucke Kirche im Naurather Oberdorf eine wie viele andere. An einem Hang errichtet, scheint sie sich über die Dächer der Nachbarhäuser hinweg recken zu wollen. Vielleicht ja gerade wegen ihres kleinen Geheimnisses. Denn die Büdlicher Filialkirche steht auf Niemandsland. Das Grundstück gehöre keinem, erklärt Werner Weber, Ortsbürgermeister von Naurath, dem Gebäudeeigentümer. Für die Gemeinde hat das zur Folge, dass sie selbst für einen ordnungsgemäßen Küsterdienst Sorge tragen muss. Völlig allein steht sie laut Weber aber nicht da: "Für das Putzen und Reinigen der Kapelle bekommen wir vom Bistum Geld."

Monika Thömmes, vom Gemeinderat ernannte "ehreamtliche Küsterin", ist daher in erster Linie für die Gemeinde tätig. Vor 17 Jahren hatte sie das Amt übernommen, für das sich damals sonst keiner gemeldet hatte. "Ich hab das schon als Mädchen sechs Jahre gemacht", erzählt sie. Wohl deshalb hätten ältere Leute sie gebeten, den "Kirchendienst" zu übernehmen. Entscheidend für die damals 55-Jährige war jedoch, dass ihre drei Kinder schon groß waren.

Inzwischen sind die Aufgaben der Küsterin fest integriert in den wöchentlichen Rhythmus der 71-Jährigen. Eine Messe findet zwar meist nur alle 14 Tage statt. Doch Kerzen und Hostien müssen ebenso immer vorrätig sein wie der Messwein oder die Kohle für das Rauchfass.

Das besorge sie alles über die Büdlicher Pfarrei, die auch das Opfergeld erhalte, erzählt die sechsfache Großmutter.

Zwischendurch trifft sie Vorkehrungen wie für Beerdigungen, Fasten- und Maiandachten. Eine ganz wichtige Aufgabe ist das Läuten der Glocken - allerdings nicht per Hand, sondern auf Knopfdruck.

Darüber hinaus sorgt Thömmes im Winter für eine zeitig angeschaltete Heizung sowie das Jahr über für Blumenschmuck und Sauberkeit innerhalb wie außerhalb der Kirche. Ihr persönlich ist das besonders wichtig: "Dass es sauber ist und alles in Ordnung bleibt". Beim jährlichen Großreinemachen würden allerdings Naurather Frauen helfen: "Dann werden die Bänke gerückt, und es wird gebohnert und alles gründlich gereinigt."

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