Manchmal kann Petrus ganz schön auf Trab halten. Kaum war beschlossen worden, die Feierlichkeiten zum Richtfest des neuen Pumpenhauses wegen des einsetzenden Regens im Inneren des neuen Gebäudes abzuhalten, kam die Sonne wieder hervor. Doch kurz nachdem fertig umgebaut und alles wieder nach draußen verlagert worden war, setzte erneut ein heftiger Regenguss ein.So kam es, dass Museumsdirektor Ulrich Haas bei seiner Eröffnungsrede gegen den laut prasselnden Regen ankämpfen musste, was seine gute Laune zum Richtfest jedoch nicht trüben konnte. Haas stellte die Bedeutung der Lambach-Pumpe heraus, die ein "seltenes technisches Denkmal" sei.Die Pumpe stellte die Wasserversorgung von Oberemmel im Jahre 1938 auf eine neue Grundlage. Sie beförderte mehr als 30 Jahre lang auf umweltfreundliche Art und Weise Trinkwasser in einen Hochbehälter, der das Leitungssystem belieferte. Der als Energiespender dienende Bach füllte abwechselnd zwei große Zylinder, die mit ihrem Druck das in zwei kleinere Zylinder geleitete Brunnenwasser in den Hochbehälter pumpten.Ende des 18. Jahrhunderts waren solche Pumpen weit verbreitet, heute dagegen sind sie Technikfossile und fast überall verschrottet. Das im Freilichtmuseum neu gebaute Haus für die Lambach-Pumpe ist eine originalgetreue Rekonstruktion des Hauses in Oberemmel. Sogar die unterirdisch verlaufenden Kanäle wurden komplett nachgebildet.Haas dankte besonders den Mitarbeitern des Freilichtmuseums, die bis zur letzten Minute gearbeitet hätten, um das Gebäude termingerecht fertigzustellen. Den Richtspruch zur Einweihung des Gebäudes sprach ein Zimmermann in traditioneller Kleidung in luftiger Höhe auf einer Leiter vor dem Gebäude. Anschließend wurde mit Oberemmeler Wein auf das Pumpenhaus angestoßen, in das bald die Lambach-Pumpe einziehen soll.