Senioren auf der Sonnenseite

Die Ortsgemeinde Palzem bekommt nicht nur einen neuen Kindergarten, sondern auch eine "Seniorengerechte Wohnanlage" am jetzigen Standort des Kindergartens. Den entsprechenden Beschluss hat der Rat in seiner jüngsten Sitzung in dieser Woche gefasst.

 Blick in die Zukunft: Alle Wohnungen in der dreigeschossigen „Residenz Sonnenplateau Palzem“ sollen mit Balkonen beziehungsweise (Dach-)Terrassen ausgestattet werden. Foto: IFA

Blick in die Zukunft: Alle Wohnungen in der dreigeschossigen „Residenz Sonnenplateau Palzem“ sollen mit Balkonen beziehungsweise (Dach-)Terrassen ausgestattet werden. Foto: IFA

Palzem. Zum Aufkleber "Ein Herz für Kinder", der vor Jahren an zahlreichen Autoheck-Scheiben zu sehen war, könnte sich die Ortsgemeinde Palzem einen weiteren etwa an die Scheibe ihres Bürgerhauses kleben: "Ein Herz für Senioren" oder Ähnliches würde nach neuestem Stand ebenfalls passen.

Erst kaufen, dann abreißen



Nachdem der Ortsgemeinderat in seiner vorletzten Sitzung bereits der von der Schillinger Firma "Ifa" angefertigten Planung und dem Kostenentwurf für den Neubau eines viergruppigen Kindergartens auf dem Gelände neben dem jetzigen zugestimmt hatte (TV vom 25. Mai), hat das Gremium nun auch den Bau einer "Seniorengerechten Wohnanlage" auf den Weg gebracht.

Bei einer Gegenstimme entschied die Rats-Mehrheit, einen Bebauungsplan für die "Residenz Sonnenplateau Palzem" aufstellen zu lassen. Entstehen soll der von der "Ifa" konzipierte Bau auf dem Gelände des jetzigen Kindergartens, den die "Ifa" samt des Grundstücks der Ortsgemeinde für rund 480 000 Euro abkaufen und abreißen wird (der TV berichtete).

Während Palzems Nachwuchs ab dem Kindergartenjahr 2010 in einem neuen Gebäude hinter der Kirche spielen wird, sollen am bisherigen Standort die betagteren Einwohner beziehungsweise Neubürger ein Zuhause finden.

Geplant ist eine "generationsübergeifende Anlage mit barrierefreiem Standard", so Planerin Daniela Schäfer, die Zusatzangeboten wie beispielsweise einem ambulanten Pflegedienst Raum bietet. Es könnten durchaus auch jüngere Menschen in die Residenz einziehen - baulich und konzeptionell sei die Planung jedoch stark auf ältere Bewohner ausgelegt.

Das Gebäude ist dreigeschossig angelegt mit einem zurückgesetzten Staffelgeschoss mit Flachdach und soll nicht höher werden als der benachbarte neue Kindergarten. 26 individuell zu gestaltende Eigentumswohnungen in einer Größenordnung zwischen 60 und 100 Quadratmetern sieht der Entwurf vor. Alle Wohnungen sollen mit Balkonen beziehungsweise (Dach-)Terrassen versehen werden. Zentrales Element: der Innenhof. "Das ist das Herzstück dieses Anwesens. Über den Innenhof läuft die Erschließung, er ist aber auch Rückzugsbereich und Kommunikationsraum", erläutert Daniela Schäfer. Der Grundriss sei "offen und fließend" gestaltet. "Der Bau schmiegt sich dank seiner terrassenförmigen Kubatur sanft an den Hang und passt sich dezent in die städtebauliche Situation ein", ist Schäfer überzeugt.

Für die Planung hat sich Schäfer mit Manfred Zonker, langjähriger Geschäftsführer der Trierer "Residenz am Zuckerberg" und inzwischen als freier Berater in dieser Branche tätig, ausgetauscht. Der befürwortet im TV-Gespräch das Projekt und sieht es "gut eingebettet".

So hat Zonker "abgeklopft", dass genügend Ärzte in der Nähe sind, die zu Hausbesuchen bereit wären. Auch ambulante Pflegedienste sowie bei Bedarf stationäre Einrichtungen etwa in Orscholz oder Perl, Apotheken sowie Hilfsangebote im Alltag seien in ausreichender Anzahl vorhanden.

Die Kosten für Planung, Bauleitverfahren sowie die Realisierung trägt die "Ifa" Schillingen. Mit dem Bau soll begonnen werden, sobald der neue Kindergarten bezugsfertig ist.

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