Serrig investiert in die Jüngsten

SERRIG. Als eine von vier Gemeinden kann Serrig noch einen ausgeglichenen Haushalt aufweisen. Gleichwohl sind die Rücklagen aufgebraucht, und hohe Investitionen stehen "ins Haus". Vor allem die Grundschule fordert künftig hohe Summen.

 Derzeit nutzen die Serriger Grundschüler das Angebot der betreuenden Grundschule. In absehbarer Zeit sollen Kinder wie Jacqueline Stender, Emilia Dederich, Seppi Maas und Michel Merz (von links) mit ihren Betreuerinnen Kerstin Stender und Monika Koch sich auch in der Ganztagsschule wohl fühlen. TV-Foto: Susanne Windfuhr

Derzeit nutzen die Serriger Grundschüler das Angebot der betreuenden Grundschule. In absehbarer Zeit sollen Kinder wie Jacqueline Stender, Emilia Dederich, Seppi Maas und Michel Merz (von links) mit ihren Betreuerinnen Kerstin Stender und Monika Koch sich auch in der Ganztagsschule wohl fühlen. TV-Foto: Susanne Windfuhr

"Nackte Zahlen" machen in den meisten der aktuellen Ortsgemeinderats-Sitzungen im wörtlichen Sinne die Runde: Mit dem Haushaltsplanentwurf für das Haushaltsjahr 2007 befassen sich die Räte der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg derzeit. Das war auch in der jüngsten Sitzung des Serriger Gremiums nicht anders. Dabei sieht es in der Weinbaugemeinde nicht ganz so düster aus wie in vielen anderen Orten der VG. Neben Mannebach, Fisch und Ayl kann die Gemeinde Serrig nach dem Planentwurf für 2007 erneut den Verwaltungshaushalt ausgleichen.Noch ist der Haushalt ausgeglichen

Rund 1,1 Millionen Euro sind auf Einnahmen- und Ausgabenseite veranschlagt. Im Vermögenshaushalt stehen geschätzte Einnahmen von 393 500 Euro Ausgaben in gleicher Höhe gegenüber. Die Höhe der Kredite beläuft sich auf rund 272 500 Euro. Den Ausgleich hat die Gemeinde nach Auskunft von Ortsbürgermeister Franz-Josef Neises vor allem durch zwei Faktoren geschafft. "Zum einen schlägt die Senkung der Verbandsgemeinde-Umlage um ein Prozent zu Buche. Zum anderen haben wir 2006 von unseren Rücklagen 58 000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeschossen. Nun sind unsere Rücklagen, von denen wir viele Jahre gezehrt haben, aber aufgebraucht." Stattliche Rücklagen hatte die Gemeinde vor allem durch Einnahmen aus der Jagdpacht bilden können, die 1999 flossen. Umgerechnet rund 900 000 Euro habe "dieser Posten" ausgemacht. Das Geld habe die Gemeinde für die Verwendung gedrittelt. Neises: "Wir haben Kredite abgelöst, Investitionen getätigt und Rücklagen gebildet." Durch die "aufgebrauchten" Rücklagen, niedrigere Gewerbesteuer-Einnahmen als geplant und die weggefallene Bedarfszuweisung des Landes sei Serrig nun jedoch finanziell auch nicht mehr "rosig gebettet". Gleichwohl wird die Gemeinde auch in diesem Jahr investieren. Und das vordringlich in die sanierungsbedürftige Grundschule. 45 000 Euro werden in den Kauf, die Planung und Montage neuer Fenster an der Rückfront der Schule fließen. "Das Schulgebäude ist 45 Jahre alt, da fällt einfach irgendwann einiges an Reparaturen an." Auf lange Sicht, das heißt für die nächsten Jahre, sind insgesamt 388 000 Euro für die Schul-Sanierung in den Vermögenshaushalt eingestellt worden. Neises: "Der gesamte Mitteltrakt wird umgebaut, damit wir von der derzeit betreuenden Grundschule auf Ganztagsschule umstellen können." Eine Aula, die als Mehrzweckraum auch den örtlichen Vereinen und Einrichtungen zur Verfügung gestellt werden soll, sowie vier weitere Räume und eine neue Toilettenanlage sollen im umgebauten Mitteltrakt entstehen. "Diesen Umbau können wir allerdings erst 2008 angehen." Später vorgesehen sei darüber hinaus die Renovierung der Fassade sowie der Einbau einer neuen Heizungsanlage. "Wir überlegen noch, ob wir auf eine Holzhackschnitzelanlage, auf Solarenergie oder Kraftwärmekopplung umstellen." Zudem bräuchte die Turnhalle ein neues Dach und einen anderen Fußboden. Ein weiterer großer Posten im Vermögensplan ist der Erwerb von Flächen im geplanten Neubaugebiet Erlenbungert II. 150 000 Euro sind dafür eingestellt worden. "Wir sind derzeit in der Vorstufe der Genehmigungsplanung und führen Gespräche mit den Grundstückseigentümern." 25 Bauplätze seien in dem für Serrig vierten Neubaugebiet geplant. Nicht nur die Lebenden, auch die Toten der Gemeinde sind im Haushaltsentwurf "berücksichtigt": 10 000 Euro hat der Rat 2007 für den Friedhof beziehungsweise die Leichenhalle eingestellt. Mit dem Restposten aus 2006 stehen insgesamt 30 000 Euro für den Einbau neuer Türen und eines Fußbodens sowie die Sanierung des Hauptweges und der Mauer zur Verfügung. Der Rat verabschiedete den Entwurf einstimmig.

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