Serriger Saarpiraten erliegen dem Zauber der Südsee

SERRIG. Im vergangenen Jahr musste die Serriger Karnevals-Gesellschaft (SKG) auf ein Prinzenpaar verzichten. Um so begeisterter war der Empfang bei der ersten Kappensitzung für Prinz Edelbert I., edler Korsar von Schadall und Prinzessin Ruth I. vom Hofgut, nachdem der Elferrat im traditionellen Eröffnungssketch das Motto der Session in Szene gesetzt hatte.

Im Jahre1492, so berichtete Dechant Klaus Feid als weiserGeschichtenerzähler, wollten einige mutige Serriger auf demWasserweg Hilfe für die in Not geratene Heimat suchen. Doch kurzhinter Ockfen entschied sich die aben-teuerlustige Besatzung dochfür das Leben auf einer fast unbe-wohnten Südseeinsel. Das Programm der Aktiven eröffnete die SKG-Garde mit einem Matrosentanz - für die Zugabe wurden die begeisterten Narren auf die nächsten Auftritte vertröstet. Mit amüsanten Erkenntnissen der Dorfchronik brachte Heidi Adams den Saal immer wieder zum Toben und klärte das wissenschaftlich interessierte Publikum über die wahre Herkunft einiger Flurbezeichnungen auf.

Ein Anliegen der Karnevalsgesellschaft ist die Integration behinderter Menschen in das Leben der Gemeinde. Die SKG wirkte schon bei Fastnachtsfeiern im Hofgut Serrig mit. In diesem Jahr "revanchierten" sich behinderte und nicht behinderte Mitarbeiter mit einem Trommeltanz, der das Körper- und Rhythmusgefühl der Tänzerinnen und Trommlerinnen zur Geltung brachte. Nach der verdienten Rakete gab es die verdiente Zugabe.

Udo Haupert und Gangolf Schmitt, beide Urgesteine des Serriger Karnevals, ließen als Pferdedoktor und Pferdenarr das vergangene Jahr Revue passieren, Sprech(stunden)hilfe war Judith Michels. In betörende Stoffe gehüllt präsentierte das Ballett der SKG einen "orientalisch-spanischen" Tanz. Nach soviel Grazie spann Käptn Blaubär alias Frenny Pinter Seemannsgarn und verband geistreich das Bier mit dem Engagement für den Urwald.

Nach der Pause war der erste und einzige richtige Gardetanz zu sehen: Viola Dellerie und Severin Poss überzeugten nicht nur den Sitzungspräsidenten Stefan Heinz von ihren Qualitäten. Eine logistische Meisterleistung vollbrachte das Wasserballett, das mit Planschbecken statt Tutu und Schwimmflossen statt Ballettschühchen einen perfekten Can-Can auf die Brettter legte. Wie im Fernsehen gab es zu vorgerückter Stunde eine Dauerwerbesendung mit allem, was die gestresste Hausfrau braucht, zumindest meinten das Disjana Pietrowski und Marion Lauer.

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