Serrigs Zukunft soll mit den Bürgern geplant werden

Serrig · Der Serriger Rat will, dass der Ort Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung wird. Jung und Alt sollen dann bei der Dorfmoderation beteiligt werden. Ein Ziel kann der Ortschef jetzt schon nennen.

 Der Serriger Rat wünscht sich, dass der Ort künftig an vielen Stellen so schön gestaltet aussieht wie am Martinusplatz an der Kirche. Der Platz wurde 1987 ins Dorferneuerungsprogramm aufgenommen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Der Serriger Rat wünscht sich, dass der Ort künftig an vielen Stellen so schön gestaltet aussieht wie am Martinusplatz an der Kirche. Der Platz wurde 1987 ins Dorferneuerungsprogramm aufgenommen. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Foto: Herbert Thormeyer (doth), HERBERT THORMEYER ("TV-Upload Thormeyer"

Ein Dorf will nicht so bleiben, wie es ist. Der Serriger Ortsgemeinderat strebt für die Dorferneuerung die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde und die Diskussion um die künftige Gestaltung in einer Dorfmoderation an. Seit 1987 gibt es ein Programm, das die damaligen Ziele der Dorfgestaltung auflistet. Ortsbürgermeister Egbert Adam erklärt: "Das ist jetzt abgearbeitet und soll fortgeschrieben werden."

Schwerpunktgemeinde zu sein und in den Genuss einer Dorfmoderation zu kommen bringt nicht nur Zuschüsse des Landes, sondern ermöglicht auch allen Bürgern selbst Vorstellungen für die Zukunft zu entwickeln. Ein Sanierungsgebiet ist bereits ausgewiesen (der TV berichtete). "Jedes Jahr nutzen bereits mehrere Bauherren die steuerlichen Vorteile und Zuschüsse", sagt der Ortschef erfreut.

Adam liegt besonders die Jugend am Herzen, denn die jungen Serriger sollen ja möglichst in ihrem Ort bleiben: "Dorfmoderation geht nicht ohne Jugend." Vom Martinusplatz ausgehend, der ja bereits schön gestaltet ist, soll im Kern Serrigs etwas passieren. Antragsfrist ist der 1. August. Dabei soll ein Dorferneuerungskonzept eine Linie vorgeben und mit Bebauungsplänen Fehlentwicklungen vorgebeugt werden. "Beispielsweise wollen wir keine verbauten Ecken ohne Durchgang", sagt Adam. Die Enge soll in Serrig aufgelockert werden.

Deshalb ist auch der Bauantrag für den Neubau eines Gewächshauses mit Sauna abgelehnt worden, denn: "Es sollte eine Sichtschutzmauer errichtet werden." Offenheit soll künftig vor Zumauern kommen. Im Frühjahr nächsten Jahres kann der Moderationsprozess beginnen. Schwerpunkt soll dabei auch der demografische Wandel sein. "In den letzten zwei Jahren sind 15 ältere Menschen aus Serrig weggezogen, die hier keine Möglichkeit sahen, altersgerecht zu wohnen", bedauert der Ortschef.

Dabei wären diese Mitbürger doch lieber in ihrem Heimatort geblieben. An dieser Stelle will der Ortsgemeinderat mit Bebauungsplänen vorsorgen. "Mit den entsprechenden Rahmenbedingungen können Investoren diese Wohnformen schaffen, zum Beispiel eine Alten-WG", ist Adams Wunsch. Man dürfe nicht auf Wunder warten, sondern müsse jetzt handeln. Das ist dem Serriger Ortsgemeinderat rund 25 000 Euro für entsprechende Fachplanungen wert. Etwa 6000 Quadratmeter im Ortskern würden sich für diese Wohnformen eignen.Extra: Turnhalle wird behindertengerecht

Die sportlichen Aktivitäten des Hofguts Serrig, mit dem die Ortsgemeinde eine intensive Zusammenarbeit pflegt, sollen künftig vorrangig im Ort stattfinden können. Deswegen soll die Sporthalle der Schule nicht nur barrierefrei erreichbar sein, sondern auch einen Boden bekommen, der Rollstuhlsport aushält. "Auch die Bühne wird für Rollstuhlfahrer nutzbar sein", kündigt Ortsbürgermeister Egbert Adam an. Eine mobile Hebeeinrichtung kann das ermöglichen. Der Ortsgemeinderat hofft hier auf Leader-Mittel der Europäischen Union. Insgesamt wird die Sanierung und Aufwertung der Sporthalle rund 1,5 Millionen Euro kosten.

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