Sicherheitscheck für die ganz Kleinen

Hermeskeil · Gerade hat die Verwaltung die jährliche Sicherheitsuntersuchung auf den 25 Kinderspielplätzen in der Verbandsgemeinde Hermeskeil abgeschlossen. Drei werden gerade neu gebaut. Die Anlagen werden wöchentlich von den jeweiligen Gemeindearbeitern überprüft, damit Kinder vor Unfällen und Verletzungen bewahrt bleiben.

 Rumtoben mitten in der Natur: Der Waldspielplatz am Pflanz-garten ist eine vorbildliche Anlage. Die Holzkonstruktionen sind jedoch anfälliger als Metallgeräte. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Rumtoben mitten in der Natur: Der Waldspielplatz am Pflanz-garten ist eine vorbildliche Anlage. Die Holzkonstruktionen sind jedoch anfälliger als Metallgeräte. TV- Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. Einmal im Jahr werden alle 25 Spielplätze in der Verbandsgemeinde Hermeskeil auf ihre Sicherheit überprüft. Das ganze Jahr schauen die jeweiligen Gemeindearbeiter nach, ob auf den Anlagen Gefahren für die kleinen Nutzer lauern. Das kann von Hinterlassenschaften von Vierbeinern bis zu Glasscherben reichen.
"Wenn etwas festgestellt wird, muss das sofort abgestellt werden", sagt Verwaltungschef Michael Hülpes, der im Rathaus auf einen technischen Mitarbeiter mit spezieller Ausbildung für dieses Aufgabenfeld zurückgreifen kann, der jedoch namentlich nicht genannt werden will.
"Nicht nur Splitter im Holz, lose Schrauben, sondern vor allem die Gefahr von Quetschungen werden untersucht", erklärt der Rathauschef. 80 bis 100 Euro koste die jährliche Überprüfung pro Spielplatz. "Die Spielplätze von Kindergärten in kirchlicher Trägerschaft werden von den Sicherheitsinspektoren des Bistums überprüft", erklärt David Terres von der Kita gGmbH in Trier.
Eine Anlage mit besonderem Flair ist der Waldspielplatz am Hermeskeiler Pflanzgarten (Richtung Züsch). "Hier kann man toll klettern und richtig rumtoben", freut der sich der achtjährige André, der gerade an einem Kindergeburtstag teilnimmt, zu dem Silke und Peter Friedrich zwölf Kinder eingeladen haben. "So wünscht man sich einen Spielplatz", freut sich Silke und vergleicht ihn damit mit der etwas engen Anlage auf der nahen Siedlung. "Allerdings fehlen noch Bolzplätze für die etwas Größeren", lautet ihre Kritik.
Die Spielgeräte im Wald sind alle aus Holz. "Da hat auch der Forst ein besonderes Auge drauf", betont Revierförster Jörg Clemens, der zufällig vorbeikommt. Das Holz dürfe besonders in Bodennähe nicht verrotten und damit zur Gefahr für die Kleinen werden.
"Bolzen können Kinder sehr wohl in Hermeskeil", weiß Stadtbürgermeister Udo Moser. "Wer uns fragt, bekommt eine Antwort, wo es erlaubt ist." Gerade entsteht am Bahnhof im Zuge der touristischen Aufwertung des Vorplatzes eine neue Spielanlage, auch mit Fitnessgeräten für Senioren. "Das ist der Trend", weiß Winfried Welter, der bei der Verwaltung auch für die Dorferneuerung zuständig ist.Auf diesen Trend setzt auch Züsch mit der neuen Parkanlage hinter dem Bürgerhaus. "Der Ortsgemeinderat hat gerade Spielgeräte für Jung und Alt im Wert von 28 000 Euro bestellt", sagt Ortsbürgermeister Hermann Bernardy.
Aus Sicherheitsgründen sei der alte Spielplatz an der Schule geschlossen worden.
Sicher und schön soll auch der neue Spielplatz in der Verlängerung der Ischertstraße in Reinsfeld werden. "Wir bauen, gemeinsam mit den Eltern, Spielgeräte im Wert von 13 000 Euro auf", freut sich der Reinsfelder Ortsbürgermeister Rainer Spies. Allein die Fallschutzplatten kosten 5000 Euro.

Extra

Jeder öffentlich zugängliche, also auch private, von Nachbarskindern mit genutzte Spielplatz, muss die in EN 1176 festgeschriebenen allgemeinen sicherheitstechnischen Anforderungen für Spielplatzgeräte und Spielplatzböden der Europäischen Union erfüllen. Die Bestimmung der kritischen Fallhöhe für stoßdämpfende Spielplatzböden wird durch die Norm EN 1177 geregelt. In der Praxis bedeutet das, dass der Spielplatz selbst nach EN 1176 angelegt wird, der Bodenbelag für den Fallschutz aber nach EN 1177 auf seine kritische Fallhöhe zu prüfen ist. doth

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