Sicherheitsfragen und Wirtschaftsthemen

Hermeskeil · Von Internet-Banking bis zu Problemen der Euro-Zone: Volksbank-Experten haben die Fragen von Hermeskeiler Oberstufenschülern zu wichtigen Finanzthemen im Rahmen einer KLASSE!-Pressekonferenz beantwortet.

 Über 50 Oberstufenschüler des Gymnasiums Hermeskeil haben sich bei der KLASSE!-Pressekonferenz zu Wirtschaftsthemen informiert. TV-Foto: Björn Pazen

Über 50 Oberstufenschüler des Gymnasiums Hermeskeil haben sich bei der KLASSE!-Pressekonferenz zu Wirtschaftsthemen informiert. TV-Foto: Björn Pazen

Hermeskeil. Wie sicher sind Bankgeschäfte via Internet oder Handy? Woher kennt die Bank meine Trojaner? Sind Geldautomaten sicher? Warum wirft die EU Griechenland nicht einfach raus?
Das Themenspektrum der KLASSE!-Pressekonferenz am Gymnasium Hermeskeil war breit gefächert, aber Alfons Jochem (Vorstand) und Rainer Theil (Experte für Internet-Banking) von der Volksbank Hochwald-Saarburg konnten alle Fragen beantworten. Auf Initiative des Informatiklehrers Marc Bauch hatten Elft- und Zwölfklässler sich Themenschwerpunkte ausgesucht.
Der erste Teil der Veranstaltung drehte sich um Internet-Banking. "In Deutschland ist es im Vergleich zu Nordeuropa nicht so weit verbreitet. Nur 41 Prozent der Deutschen wickeln ihre Bankgeschäfte im Internet ab", sagte Rainer Theil: "Vielleicht liegt es einerseits an Sicherheitsbedenken, andererseits auch an der Mentalität." Detailliert stellte der Volksbank-Experte die Sicherheitstechniken wie die Erzeugung der TAN (Transaktionsnummer) vor. "Wir verwenden die neuesten Standards", sagte Theil. Ein Schüler hatte die Erfahrung gemacht, dass seine Bank ihn anrief, um zu sagen, dass sich ein Trojaner auf seinem Rechner befindet. "Wenn man sich übers Internet bei der Bank anmeldet, wird der Rechner des Kunden gescannt. Wenn unsere Software dort eine Gefährdung feststellt, wird der Benutzer gesperrt und von uns telefonisch informiert", erläuterte Theil.
Immer mehr Menschen wickeln hingegen Bankgeschäfte übers Handy ab - auch wenn man im Gegensatz zu anderen Ländern hierzulande flächendeckend noch nicht mit dem Handy bezahlen kann. Dennoch geht Bankvorstand Jochem davon aus, dass "es auch in Deutschland irgendwann kein Bargeld mehr geben wird". Neben Fragen, wie es zur Verschuldung Jugendlicher kommt, ging Theil auch auf den Bereich E-commerce (Handel im Internet) ein - und gab wertvolle Tipps, wie man schwarzen Schafen aus dem Weg gehen kann: "Immer auf die Sicherheits-Zertifikate achten und bei bekannten seriösen Anbietern bleiben."
Ums Thema Sicherheit drehten sich auch Schülerfragen zum Geldautomaten. "Das ist ein Wettlauf zwischen Hase und Igel zwischen Banken und Kriminellen", sagte Jochem, bei dessen Bank es bislang noch keinen Fall von Betrug und Datenklau am Automaten gab: "100-prozentige Sicherheit können wir nicht garantieren. Wir können nur an die Kunden appellieren, äußerst wachsam zu sein." Er sprach sich zudem für Gebühren für Fremdkunden anderer Banken aus, die an ihren Automaten Geld ziehen: "Ein Geldautomat kostet zwischen 30 000 und 50 000 Euro. Sparkassen und Genossenschaftsbanken haben in der Fläche viele Automaten, während die Konkurrenz 25 000 Automaten abbaute, aber eben höhere Zinsen anbieten kann. Diese Kunden sollen entweder bei ihrer Bank ihr Geld ziehen oder bei uns Gebühren zahlen."
Viele Fragen hatten die Schüler auch zu internationalen Finanzmärkten und der Bankenkrise. "Es ist politisch gewollt, dass Griechenland in der Eurozone bleibt, und die Griechen können die EU nicht kippen", sagte Jochem. Er erläuterte den Aufbau der deutschen Bankenlandschaft, die Funktionen von Ratingagenturen oder des europäischen Sicherungsfonds und stellte klar, dass sowohl die Atomkatastrophe in Japan als auch die Unruhen in Arabien klare Auswirkungen auf Geldanlagen haben werden. Und er hob die Rolle der Genossenschaftsbanken hervor: "Wir haben niemals staatliches Geld beantragt."

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