Sie halten die Erinnerung wach

Noch vor zwei Jahren gab es in Fisch eine funktionierende, weil mitgliederstarke Jugendgruppe, die im Jakobushaus sogar ihren eigenen Raum hatte. Letzterer steht allerdings schon seit einiger Zeit leer. Nun haben sich einige Frauen aus dem Ort zusammengeschlossen, um die Jugendarbeit in dem Saargau-Ort wieder zu beleben.

 Ein ergreifender Moment: Sabine Kaiser, Sarah Dietzen und Lisa Wallrich (von links) verlesen die Namen von Männern aus Fisch, die in den beiden Weltkriegen gefallen sind. TV-Foto: Hermann Pütz

Ein ergreifender Moment: Sabine Kaiser, Sarah Dietzen und Lisa Wallrich (von links) verlesen die Namen von Männern aus Fisch, die in den beiden Weltkriegen gefallen sind. TV-Foto: Hermann Pütz

Fisch. Es ist der Vorabend des Volkstrauertags in der Jakobus-Kirche: Mit einem Gottesdienst gedenken die Bürger des Saargau-Ortes der Kriegstoten und der Opfer der Gewaltherrschaft. Auf zwei großen Holzkreuzen, die vor den Seitenaltären stehen, sind die Namen von Fischer Männern zu lesen, die in den beiden Weltkriegen ihr Leben lassen mussten. Am Ende der Messe treten mehrere junge Leute vor die Gläubigen. Begleitet von leisen Klavierklängen lesen sie aus einem Brief, den einer der insgesamt 33 Männer an seine Angehörigen geschrieben hatte. Später stellen die Mädchen und Jungen für jeden Toten eine Kerze auf. Die dezente Musik und das gedämpfte Licht in der gut besuchten Kirche sorgen für eine ganz besondere Atmosphäre. Die Gedenkfeier zum Volkstrauertag war nicht die erste Veranstaltung, bei der die Jugendlichen, die alle aus dem Ort stammen, in Erscheinung getreten sind. 24 Jungen und Mädchen sind in der Gruppe aktiv

Bereits vor einigen Tagen sorgte die insgesamt 24-köpfige Gruppe, deren jüngstes Mitglied sechs und deren ältestes 14 Jahre alt ist, für "Aufsehen" - in diesem Fall mit einer selbst gebauten Riesen-Laterne, die die Mädchen und Jungen beim Martinsumzug auf einem Wagen durch das Dorf zogen. In näherer Zukunft sind nach Auskunft von Paula Kucharski, die gemeinsam mit Manuela Zelck, Simone Kirchen und Rita Lutz die Gruppe betreut, weitere "Aktionen" geplant. Das Engagement der vier Frauen aus Fisch und ihrer 24 Schützlinge, die sich seit Mitte Oktober fast jede Woche treffen, kommt nicht von ungefähr. Nachdem es in der Gemeinde noch vor zwei Jahren eine funktionierende, weil mitgliederstarke Jugendgruppe gegeben hatte, stand der Jugendraum im Jakobushaus in den vergangenen Monaten die meiste Zeit leer. Die Jugendgruppe hatte mangels Mitgliedern ihren "Betrieb" eingestellt. Der Grund: "Die Jugendlichen sind älter geworden, ihre Interessen haben sich verlagert", erklärte Ortsbürgermeister Dieter Schmitt im Juli gegenüber dem TV. Eine von der Gemeinde initiierte Informationsveranstaltung, bei der geklärt werden sollte, wie groß das Interesse an einer Jugendgruppe im Ort noch ist, stieß zunächst auf wenig Resonanz. Tas Thema "Jugendarbeit in Fisch" war damit aber noch nicht erledigt. Im Oktober ergriffen Paula Kucharski, die als Trainerin der örtlichen Volkstanzgruppe bereits Erfahrungen im Umgang mit Jugendlichen hat, sowie ihre drei "Kolleginnen" die Initiative mit dem Ziel, eine neue Jugendgruppe auf die Beine zu stellen. Geplant ist, auch die Saarburger Außenstelle der Fachstelle Kinder- und Jugendpastoral im Bistum Trier in die Jugendarbeit in Fisch einzubinden

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