Sie wollen Sterbenden Kraft geben

Sie schenken Zeit und wollen Kranken Kraft geben: die Hospizhelfer. In der Region Saarburg lassen sich zurzeit erstmals elf Frauen und Männer in diesem Ehrenamt ausbilden.

 Helfende Hände und offene Ohren: Diese neun von elf Männern und Frauen lassen sich zu Hospizhelfern für die Region Saarburg ausbilden. TV-Foto: Constanze Junk

Helfende Hände und offene Ohren: Diese neun von elf Männern und Frauen lassen sich zu Hospizhelfern für die Region Saarburg ausbilden. TV-Foto: Constanze Junk

Saarburg. Da sein. Zuhören. Begleiten. Das wollen elf Frauen und Männer aus den Verbandsgemeinden Saarburg und Konz. Seit Januar lassen sie sich daher zu ehrenamtlichen Hospizhelfern ausbilden. Was sie lernen, ist nicht die Pflege von Schwerstkranken und Sterbenden im medizinischen Sinne. Nein, die Hospizhelfer schenken unentgeltlich Zuwendung. Sie sind Gesprächspartner, bieten ein offenes Ohr für die Kranken und deren Angehörige.

Die "Hospizhelfer Saarburg" ist die erste Gruppe in dieser Art in der Region Saarburg. Initiiert wurde sie vom Arbeitskreis Hospizgruppe, dem auch Krankenschwester Agnes Hösch angehört. Die Malteser Saarburg und der Malteserhilfsdienst kümmern sich um die Ausbildung. Sie übernehmen zusätzlich die notwendigen Versicherungen der Hospizhelfer.

Die Chemie muss stimmen



Ziel der Hospizarbeit ist es, dass schwerkranke und sterbende Menschen bis zu ihrem Tod in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können. Sie sollen laut Hösch würdevoll, schmerz- und beschwerdefrei versorgt werden. Dazu gehöre neben der medizinischen Versorgung auch seelische Unterstützung.

Von Januar bis Ende März haben die angehenden Hospizhelfer ihre Grundausbildung absolviert. In neun Schulungseinheiten haben sie die wichtigsten Eckpunkte der Hospizarbeit vermittelt bekommen, gelernt, für Sterbende da zu sein. Zurzeit läuft die Praktikumsphase der elf Frauen und Männer. Bis September betreuen sie zwölf Mal zwei Stunden eine kranke Person, entweder in deren Zuhause oder in Pflegeeinrichtungen. Betreut werden die angehenden Helfer von Agnes Hösch und Krankenhauspfarrer Michael Zimmer. "Es ist gar nicht so einfach, eine passende Stelle zu finden" sagt Hösch. Schließlich müsse man diese auf beide Seiten abstimmen - die Chemie müsse stimmen. Von September bis November werden die Erfahrungen in den letzten Schulungseinheiten vertieft. Danach können die Gruppenmitglieder offiziell als Hospizhelfer arbeiten.

Die Beweggründe zur Ausbildung sind unterschiedlichster Art: der Tod eines Kindes, ein schwerer Unfall, die Freude daran, Menschen Zuversicht zu schenken oder ein beruflicher Hintergrund. "Ich habe Zeit, die ich schenken möchte", begründet Silvia Kramp aus Saarburg-Beurig ihre Entscheidung für die ehrenamtliche Ausbildung. Ähnlich geht es auch Irma Zimmer aus Serrig. "Ich habe praktisch auf eine solche Gruppe gewartet", sagt sie. "Es gibt einem unheimlich viel."

Informationen zur Hospizgruppe geben Agnes Hösch, Telefon 06581/5176 oder 0176/29672161, und Michael Zimmer, Telefon 06581/820 (Kreiskrankenhaus Saarburg). Wer die Betreuung durch einen Hospizhelfer wünscht, kann sich ebenfalls bei Agnes Hösch oder Michael Zimmer melden.

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