Sieben Orte und die Windkraft

Saarburg · Noch kommen etwas mehr als drei Prozent der Fläche der Verbandsgemeinde Saarburg als künftige neue Windkraftstandorte in Frage. Allerdings müssen noch Untersuchungen zu einigen Schutzgebieten erfolgen. Offen ist, wie es mit Flächen in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück aussieht.

Saarburg. Kirf, Palzem und Wincheringen haben nach jetzigem Planungsstand gute Chancen, dass sich bei ihnen künftig neue Windräder drehen. Bei den anderen möglichen Windkraftstandorten der Verbandsgemeinde Saarburg Taben-Rodt, Serrig, Irsch und Freudenburg ist dies noch ganz offen, denn sie liegen in der Kernzone des Naturparks Saar-Hunsrück.
Dort durften sich Windräder bislang nur drehen, wenn die entsprechenden Flächen von der Schutzgebietsverordnung befreit wurden. Die VG-Verwaltung Saarburg hat dies für die betroffenen Areale nach einigen Untersuchungen im Juni beantragt. Neun Tage zuvor hatte das rheinland-pfälzische Innenministerium verkündet, dass die Kernzonen künftig für Windräder immer tabu sein sollen. Eine entsprechende Änderung des Landesentwicklungsprogramms hat es für September angekündigt. Bislang erfolgte diese aber nicht. Ebenso wenig kamen Antworten auf die Befreiungsanträge, auf die die Saarburger Verwaltung dringend wartet. Allerdings habe die zuständige Behörde bislang noch keine solche Befreiung erteilt, sagte Bürgermeister Jürgen Dixius.
Weitere Untersuchungen nötig


Trotz dieser Unklarheiten hat sich der Verbandsgemeinderat aktuell mit der Fortschreibung des Flächennutzungsplans zum Thema Windkraft befasst. In diesem Plan wird definiert, wo diese privilegierte Form der Energiegewinnung auszuschließen ist. Der Rat hat in seiner jüngsten Sitzung Stellungnahmen von 65 Organisationen zum Planentwurf abgewogen. Bei der Abstimmung durften sich die Ortschefs, die bereits in Vertragsgespräche zur Windkraft involviert waren, nicht beteiligen. Dies waren Josef Krug (Kirf), Jürgen Haag (Irsch) und Florian Wagner (Palzem). Ergebnis der Beratung: Es gibt keine großen Änderungen. Einziger Punkt, in dem noch Untersuchungen erfolgen sollen, sind die Natura-2000-Gebiete, wie das luxemburgische Schutzgebiet Region der Obermosel und die Vogelschutzgebiete Saargau Bilzingen/Fisch und Renglischberg im Saarland .
Die Forderung der Ortsgemeinde Ayl, die für Windkraft reservierten Flächen auf zwei Prozent des VG-Gebiets zu beschränken, hat der Rat wie die meisten übrigen Forderungen zurückgewiesen. Von Seiten des beauftragten Planungsbüros hieß es, solch eine pauschale Beschränkung sei nicht rechtssicher zu begründen. Weiter hieß es, dass derzeit 0,87 Prozent der VG-Fläche außerhalb der Naturparkkernzone für Windkraft in Frage kämen und 2,32 Prozent innerhalb.Extra

+ + + Der bisherige Fraktionsvorsitzende der FWG im Saarburger Verbandsgemeinderat, Mario Wolter aus Irsch, hat sein Ratsmandat aus zeitlichen Gründen niedergelegt. Wolter sagt: "Ich bin beruflich verstärkt im Ausland unterwegs und konnte und kann deshalb viele Termine nicht mehr wahrnehmen." Nachfolger im VG-Rat ist Karl-Heinz Pinter aus Serrig. Er wurde per Handschlag verpflichtet. Den Fraktionsvorsitz der FWG übernimmt Armin Britten aus Serrig. +++ Die Einwohnerfragestunde sei vergessen worden, erklärte Bürgermeister Jürgen Dixius auf Hinweis von Ratsmitglied Stefanie Nabinger von Bündnis 90/Die Grünen. Sie werde in der nächsten Sitzung am 23. November nachgeholt. mai

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