Slogan gegen Wahlkampf

Die Konzer Verwaltung verbietet Wahlkampf-Veranstaltungen am verkaufsoffenen Sonntag auf dem Marktplatz. Die SPD Konz ist empört.

Konz. (api) Darf die SPD einen Info-Stand auf dem Marktplatz einrichten, während dort das Slogan-Fest am verkaufsoffenen Sonntag, 16. März, stattfindet? Diese Frage hat in der jüngsten Stadtratssitzung für Aufregung gesorgt. "Nein", ist die Antwort seitens der Verwaltung. An diesem Tag sollen dort keine Wahlkampf-Veranstaltungen stattfinden. "Wir haben den kompletten Platz dem Stadtmarketing und den Stadtgesprächen für das Slogan-Fest zugesagt", erklärt Bürgermeister Winfried Manns auf TV-Anfrage. "Dann ist es sehr schwierig, wenn sich jemand - ob Partei oder nicht - hinterher reinschieben will." Die endgültige Entscheidung werde er nun den Organisatoren des Slogan-Festes überlassen."Ein ungeheuerlicher und zutiefst undemokratischer Akt", reagiert SPD-Fraktionsvorsitzender Alfons Maximini nach der Sitzung auf die Ablehnung der Verwaltung. Die SPD werde dennoch auf dem Platz vertreten sein. Die Ablehnung sei "rechtlich nicht haltbar". "Wir haben den Eindruck, dass die SPD massiv am Wahlkampf behindert wird. Ich komme mir vor wie in einer gelenkten Konzer Republik", beschwert sich Maximini. "Manns scheint nach der Niederlage im Golfparkprojekt nun völlig die Nerven zu verlieren."Manns wehrt sich: "Wir haben die Konzer SPD nie bei ihrem Wahlkampf behindert." Und Nerven habe er auch keine verloren, zumal nicht wegen eines Projekts, dessen Scheitern noch nicht feststehe.Wie sich die Organisatoren des Slogan-Festes entschieden haben, stand bis Redaktionsschluss noch nicht fest. Meinung Ein Wahlplatz vorm Rathaus Die Bewerbungsfrist für potenzielle Anwärter auf die Bürgermeisterposten in der Stadt und Verbandsgemeinde Konz läuft noch, da ist der Wahlkampf schon in vollem Gange. In 80 Tagen ist der Wahltermin. Kein Wunder also, dass die SPD das Marktplatz-Spektakel am verkaufsoffenen Sonntag nutzen will, um sich und ihre Kandidatin Begoña Hermann zu präsentieren. Und warum auch eigentlich nicht? Nur weil sie beispielsweise am Rand des Geschehens auftreten, dort Info-Blätter, Luftballons oder andere kleine Geschenke verteilen, muss ja nicht das ganze Slogan-Fest in den Wahlkampf-Trubel einbezogen werden. Außerdem könnten sich noch andere Parteien dazugesellen. Dann würde aus dem Marktplatz ein Wahlplatz - im Sinne der Slogan- und der Bürgermeisterwahl. a.pipke@volksfreund.de

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