Solaranlagen auf dem Vormarsch

Freilandflächen im Visier von Investoren: Es gebe Interessenten, die in der Verbandsgemeinde (VG) Konz große Photovoltaik-Anlagen installieren möchten, sagt Bürgermeister Karl-Heinz Frieden in der jüngsten Sitzung des VG-Rats. Er will zur Identifizierung geeigneter Lagen ein Konzept erstellen lassen. Einige Ratsmitglieder möchten hingegen von Fall zu Fall entscheiden lassen.

 Wie hier in Longuich könnten vermutlich auch in der VG Konz Photovoltaik-Anlagen entstehen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Wie hier in Longuich könnten vermutlich auch in der VG Konz Photovoltaik-Anlagen entstehen. TV-Foto: Friedemann Vetter

Konz. Die Verbandsgemeinde Konz will sich für die Zukunft rüsten: Nachdem im Bereich Oberemmel/Pellingen ein Vorranggebiet für Windenergie ausgewiesen worden ist (der TV berichtete), hat sich der Verbandsgemeinderat in seiner jüngsten Sitzung nun mit dem Thema Photovoltaik auf Freiflächen - beispielsweise auf geeigneten Wiesen und Drieschen - beschäftigt. Bürgermeister Karl-Heinz Frieden machte den Vorschlag, ein Konzept für das Gebiet der VG erstellen zu lassen, das Informationen enthalten soll, wo solche Anlagen möglich sind und wo nicht.

"Eine Reihe von Investoren hat Interesse angemeldet", erläutert Frieden die Aktualität des Themas. Welche Flächen konkret im Gespräch sind, wird nicht verraten. Das ist Teil der nichtöffentlichen Sitzung.

Er begründet seinen Vorschlag eines Konzepts damit, dass er es "für einen schlechten Weg" halte, den Investoren zu überlassen, wo was installiert werde. Mit einem Konzept könne die VG Interessierte an geeignete Standorte lenken, wo die Anlagen das Landschaftsbild nicht allzu sehr beeinträchtigen. "Eine Verteilung der Anlagen mehr oder weniger willkürlich nach der Verfügbarkeit der Flächen wird damit vermieden", heißt es in der Vorlage.

Auch den Kostenrahmen für ein solches Konzept, das von einem Planungsbüro erstellt werden müsste, hat die Verwaltung recherchiert: Das günstigste Angebot liegt - je nach Umfang der Untersuchung - bei rund 13 000 Euro.

Die Idee Friedens stößt bei vielen Ratsmitgliedern allerdings auf wenig Gegenliebe. Detlef Müller-Greis (FWG) regt an, die Entscheidung für oder gegen große Photovoltaik-Anlagen erst im Rahmen des jeweiligen Genehmigungsverfahrens zu fällen. Und auch Helmut Ayl (SPD) plädiert dafür, im Einzelfall zu entscheiden - ohne ein kostenintensives Konzept für die ganze VG. "Die Zahl der Anfragen wird sich in Grenzen halten", mutmaßt Ayl.

Ortsbeiräte und Ortsgemeinderäte Vorschläge für geeignete Flächen machen zu lassen und diese dann einem Büro zur Prüfung zu übergeben, ist die Idee von Hermann-Josef Momper (FWG). Karla Kroon (SPD) äußert den Vorschlag, vor der Versiegelung von Freiflächen zunächst ein Solarkataster für Dachflächen aufzubauen.

Etwas mehr Bedenkzeit erbittet sich indes Klaus Rohles (Grüne). Er wolle an diesem Abend nicht darüber abstimmen. Christdemokrat Josef Weirich ist es dann, der letztlich den Antrag stellt, das Thema zu vertagen und in der nächsten Bauausschuss-Sitzung zu beraten. Die Mehrheit des Rates stimmt dem zu. Drei Gegenstimmen stammen aus der FDP, die dem Ansatz Friedens gerne gefolgt wäre. EXTRA Schulen: So wie der Konzer Stadtrat einstimmig beschlossen hat, wiederholt einen Antrag zur Einrichtung einer Ganztagsschule an der Grundschule St. Nikolaus zu stellen, hat auch der VG-Rat in Bezug auf einen Antrag für die Grundschule Nittel votiert. Die dortige Sanierung der Toiletten kostet nun rund 105 000 Euro statt der geplanten 68 300 Euro. Der VG-Rat stimmt der Bereitstellung der Mehrkosten zu. Bahn: Die VG beteiligt sich an Neu- und Umbauten sowie Renovierungsarbeiten der Bahnhaltepunkte in der VG mit zehn Prozent der ungedeckten Kosten. Soziales: Der Behinderten-Beauftragte ist Peter Musti. (api)

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