Kell. Ortsbürgermeister Markus Lehnen hat im Keller Gemeinderat die Bilanz des Sonnenjahres gezogen. Der Bürgermeister ist gleichzeitig Geschäftsführer der Solarpark Kell GmbH. Seit Mitte 2010 zapft die Ortsgemeinde auf einer Fläche von sechs Hektar im Gewerbegebiet Im Grammert das Zentralgestirn als Stromlieferant an. Und bis zum 31. Oktober lässt sich das Keller Sonnenjahr auf insgesamt 519 395 Euro beziffern - so viel spülte die Einspeisevergütung aus dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in die Kassen der Gemeinde.
"Im vergangenen Jahr waren es rund 10 000 Euro mehr - aber die Schlussrechnung liegt ja noch nicht vor", erklärte der Orts- und Solarchef dem Gremium.
Besonders freut es den Ortsbürgermeister, dass der Solarpark die Gemeindekasse im laufenden Jahr bereits mit fast 77 000 Euro entlasten konnte. "Pachtzahlungen, die anteilmäßige Übernahme der Personalkosten der Ortsgemeinde, wiederkehrende Beiträge und die Grundsteuer tun dem Haushalt gut." Früher kostete das brachliegende Gewerbegebiet nur, Aussicht auf Einnahmen gab es kaum. Da die Solarpark Kell GmbH ehrenamtlich betrieben wird, fallen keine Personalkosten an. Doch die sechs Millionen Euro, mit der die Gemeinde die Anlage auf Pump finanziert hat, verlangen nach Tilgung und Zinsen: Rund 400 000 Euro im Jahr. Für 2012 rechnet Lehnen mit einem Gewinn von 36 000 Euro. Das Geld bleibt vorerst auf dem Festgeldkonto der Solarpark GmbH als Reserve.
Im Frühjahr will die Ortsgemeinde Kell einen Tag der offenen Tür auf der Anlage veranstalten und weiter über den Solarstrom informieren. doth