Sonne hatte Vorfahrt an der Saar

KONZ/SAARBURG. Rund 40 000 Radler und Skater waren am Sonntag links und rechts der Saar unterwegs. Damit blieb beim zwölften Saar Pedal-Erlebnistag der ganz große Besucherstrom zwar aus. Doch der Stimmung auf den 50 – für den Kraftverkehr gesperrten – Kilometern zwischen Konz und Merzig tat das keinen Abbruch.

 40000 jüngere und ältere Menschen aus der Region hatten am Sonntag Spaß bei Saar Pedal. Fotos: Christiane Wolff

40000 jüngere und ältere Menschen aus der Region hatten am Sonntag Spaß bei Saar Pedal. Fotos: Christiane Wolff

Sportlich sah er aus, mit seinen weißen Tennissocken und der umgekrempelten beigen Hose. Dass der junge, "alte" Landrat Richard Groß die Sätze, die er sich zur Eröffnungsansprache für das Großereignis Saarpedal am Vorabend zurecht gelegt hatte, nicht anbringen konnte, störte ihn nicht. Im Gegenteil: "Gestern musste man noch fürchten, die Veranstaltung falle ins Wasser. Heute stehen wir hier bei blauem Himmel im Sonnenschein", gab er um 10 Uhr vor dem Hintergrund des neuen Konzer Kreisels das Startsignal für den Erlebnistag Saar Pedal. Tatsächlich hatten die Fahrrad-, Skate- und Großereignisfans Glück, und es traf ein, was am verregneten Samstag noch beinahe unmöglich schien: Es blieb trocken an der Saar. Damit hatten viele wohl nicht gerechnet: Denn während in den vergangenen Jahren die Straßen schon kurz nach der Vollsperrung der B 51 für den Kraftverkehr ab 10 Uhr propper voll waren, blieben vorgestern die Uferstraßen bis zum Mittag eher leer. Die, die sich schon auf einen verregneten Sonntag auf der Couch eingestellt hatten, brauchten wohl einige Zeit, bis die Fahrradständer doch auf dem Autodach installiert und die Räder aufgeladen waren. Um die Mittagszeit kehrte jedoch "Saar Pedal-Normalität" ein. Was heißt: Zehntausende Fahrrad fahrende Kinder, Mütter, Väter, Omas und Opas, größere Gruppen Jugendlicher und junger Erwachsener auf Inlineskates und ein paar "bunte Vögel" mit Ein-, Riesen-, Liegerädern und Tandems bevölkerten die Straßen. Auch einige, deren frisch rasierte Waden und High-Tech-Funktionskleidung auf wahren Ehrgeiz schließen ließen, waren dabei. Dabei wurde der sportliche Gesichtspunkt der Veranstaltung in bestimmten Abständen konterkariert: In Ayl lockten Mannebacher Käse, in Wiltingen ein Kuchenbuffet, in Saarburg Erbsensuppe mit Wurst, in Serrig Fischspezialitäten und nahezu überall Bier- und Weinstände zur Kaloriensünde. Und tatsächlich streckten sich ab Mittag unter immer mehr der gemütlichen Biertischgarnituren auch die rasierten Renn-Waden aus. Auch Polizei und Rettungskräfte hatten einen eher angenehmen Tag: "Ich habe noch nie so ein ruhiges Saar Pedal erlebt", sagte Einsatzleiter Harald Arnold von der Polizei Saarburg. "Wir hatten so gut wie keine Zwischenfälle, und auch die Rettungsdienste hatten keinen größeren Einsatz."

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