Sonne und Regen für die Blumen

MEHRING. Hell und freundlich: So präsentiert sich die neue Mehringer Grundschule. Die alte Schule soll zu einem kulturellen Zentrum umgebaut werden.

Nur gut, dass die neue Mehringer Grundschule zweistöckig ist. So konnten sich die Schülerinnen und Schüler auf der Treppe aufstellen und von dort die Gäste, die zur Einweihung gekommen waren, mit dem Lied "In der schönen neuen Schule" begrüßen. Der Refrain hört sich so an: "In der schönen neuen Schule da sind wir, hell und bunt und schön, so steht sie jetzt schon hier. Ganz besonders feiern wir heute, grüßen alle Leute." Damit war eigentlich alles gesagt beziehungsweise gesungen. Die offizielle Einweihungsfeier war aber natürlich doch von Reden geprägt. Schließlich gehört die Einweihung einer neuen Schule nicht mehr zum Alltagsgeschäft. In Mehring, das machten die Redner deutlich, war ein Neubau unumgänglich. Die alte Schule im Ortskern war zu klein und zudem in schlechtem baulichen Zustand. Sanierung und Umbau hätten mehr Geld verschlungen als der Neubau. "Die Funktionalität wäre trotzdem nicht besser geworden", sagte Berthold Biwer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Schweich. Das neue Gebäude auf der anderen Moselseite, neben Turnhalle und Sportplatz gelegen, war ursprünglich mit Kosten von 1,345 Millionen Euro veranschlagt. Dieser Preis werde sich, so Biwer, sogar um mehr als 100 000 Euro verringern. Biwer sprach von einer "guten Investition in die Zukunft". Das Land gewährt einen Zuschuss von 370 000 Euro, der Kreis gibt 62 400. Den Rest trägt die Verbandsgemeinde. Das alte Gebäude sei nicht ohne Charme gewesen, sagte Josef Peter Mertes, Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungs-Direktion Trier. An einer zeitgemäßen Schule sei aber kein Weg vorbei gegangen. Mertes zitierte aus dem Bericht einer Schuleinweihung aus dem Jahr 1914. Schon damals habe der Schulrat Wert auf eine Förderung der Persönlichkeit gelegt. Allerdings habe der Bau der Schule nur 48 000 Mark gekostet. Landrat Richard Groß lobte die schöne Aussicht aus den Fenstern: Weinberge und Wälder. "So konnte man die Vorhänge einsparen. Die hätten die Aussicht nur versperrt", sagte er. Reis: Diese Kinder sind unsere Zukunft

Ortsbürgermeister Helmut Reis berichtete von dem Herzblut, dass manche Mehringer vergossen hätten, als der Neubau auf der anderen Moselseite beschlossen wurde. Die Vernunft habe aber gesiegt: "Denn diese Kinder sind unsere Zukunft." Die Schlüsselübergabe nahm Birgit Schmitt (Architekturbüro Hellgrewe) vor. Den Segen Gottes erbat Pastor Andreas Noster. Er wünscht, dass in der Schule "nicht nur Leben gelehrt wird, sondern Leben stattfindet". Ein kleines in Französisch aufgeführtes Theaterstück ("La petite fleur") interpretierte Schulleiterin Marga Begon in ihren Grußworten. Sonne und Regen seien notwendig, damit eine Blume erblüht. Ähnlich sei es bei den Kindern. Sie brauchten einen Ort zum Lernen und Menschen, die diesen Ort mit Leben erfüllen. "Sozialkompetenz ist uns wichtig", sagte sie. Ein Ziel sei es, eine "bessere Lesemotivation" bei den Schülerinnen und Schülern zu erreichen. Marga Begon und Helmut Reis vergaßen bei allem Dank einen nicht: Adolf Schömer, Gemeindearbeiter und Hausmeister. Der "Oberbauleiter" sei während der einjährigen Bauphase immer zur Stelle gewesen. Etwas fehlt der neuen Schule noch: Ein oder mehrere Schüler aus dem 100-Seelen-Ort Longen, der der Schule angeschlossen ist. "Drei sind aber schon angemeldet", sagte Ortsbürgermeister Hermann Rosch.

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