Sonnenkraft statt Kohlestrom

FREUDENBURG. Angesichts steigender Energiepreise sucht wohl mancher nach Alternativen zum "Kohlestrom" aus der Steckdose. Eine schier unerschöpfliche Energiequelle will der Verein "Aufwind" künftig nutzen - die Sonne.

Die 68 "Ikarus"-Module auf dem Dach der Turnhalle bilden zusammen eine Gesamtfläche von 57 Quadratmetern. Spitzenleistung des Solarzellenverbandes: 5,8 Kilowatt pro Stunde. "Bei einer Jahresleistung von durchschnittlich rund 5500 Kilowattstunden entspricht das der Heizkraft von 1800 Litern Öl", erklärt Hans Büdinger. Seit neun Jahren beschäftigen sich die 35 Mitglieder von "Aufwind" mit der Erschließung und Nutzung regenerativer Energien. Neben der vor zwei Jahren errichteten Photovoltaikanlage auf dem Dach der Sporthalle beim Schulzentrum zählen hierzu auch Windkraftanlagen. "Bislang", so Vereinsvorsitzender Stephan Maas, "haben wir allerdings kein einziges Windrad aufstellen können." Als kleiner Verein ohne Lobby bei Behörden oder in der Politik habe man eben nur begrenzte Möglichkeiten. Das Freudenburger "Sonnenkraftwerk" ist das erste Projekt, das der Verein verwirklichen konnte. Neben einer Menge Idealismus habe jedoch auch der finanzielle Aspekt eine nicht unerhebliche Rolle gespielt. 37 500 Euro - private Mittel - seien alleine in die Anschaffung des Materials geflossen, erklärt Maas. Zwar habe es einen Landeszuschuss von 10 000 Euro gegeben, "aber ohne den unermüdlichen, tatkräftigen Einsatz der Mitglieder, wäre das Ganze sicher nicht zustande gekommen". Der aus dem Sonnenlicht gewonnene elektrische Strom wird in das öffentliche Netz eingespeist. Rund 48 Cent je Kilowattstunde erhält der Verein "Aufwind" als Betreiber der Anlage dafür. "Wir hoffen", so Hans Büdinger, "dass sich unsere Photovoltaikanlage auf diese Weise in den kommenden Jahren selbst bezahlt hat."Standort beim Schulzentrum

Durch den Standort beim Schulzentrum verspricht sich der Verein außer der umweltfreundlichen Energiegewinnung einen weiteren Effekt. Eine Anzeigetafel an der Außenwand der Turnhalle zeigt ständig die Leistung der Anlage an. Insbesondere Schülern biete sich somit die Gelegenheit, schon früh über alternative Energien nachzudenken. "Vielleicht können wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, dass unsere Nachkommen viel offener damit umgehen als wir", hofft Büdinger.

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