Sonnenstrom vom Fischer Acker

Der Solarpark Kappberg bei Fisch ist am Netz. Nach achtmonatiger Planungsphase und knapp drei Wochen Bauzeit hat das erste großflächige Sonnenkraftwerk in der Verbandsgemeinde Saarburg kürzlich den Betrieb aufgenommen.

 Mitarbeiter einer Fachfirma montieren auf dem Kappberg bei Fisch die letzten von insgesamt 14 000 Solarmodulen. TV-Foto: Hermann Pütz

Mitarbeiter einer Fachfirma montieren auf dem Kappberg bei Fisch die letzten von insgesamt 14 000 Solarmodulen. TV-Foto: Hermann Pütz

Fisch. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen unter dem Gefrierpunkt herrschen an diesem Januartag, als auf dem Kappberg bei Fisch rund 80 Mitarbeiter einer Fachfirma die letzten von insgesamt 14 000 Solarmodulen montieren. Zu diesem Zeitpunkt ist das erste großflächige Sonnenkraftwerk auf dem Gebiet der Verbandsgemeinde (VG) Saarburg schon seit einigen Tagen in Betrieb. Kurz vor Weihnachten ist die noch halbfertige Anlage ans Netz gegangen.

Rückblick: Laut einem Gutachten eines Trierer Fachbüros vom vergangenen Jahr eignen sich in der VG Saarburg Landflächen von insgesamt 340 Hektar, die sich auf mehrere Ortschaften verteilen, zum Bau von Solarstrom-Anlagen. Ein Teil der Flächen liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Fisch, die im April in die Planung des Solarkraftwerks auf dem Kappberg einstieg (der TV berichtete). In den folgenden acht Monaten wurde unter anderem ein Bebauungsplan für das anvisierte Gelände - ein an der Straße nach Kümmern gelegener, rund viereinhalb Hektar großer Acker - aufgestellt. Anfang November verpachtete die Gemeinde das Grundstück an die Bürgerservice GmbH, unter deren Federführung der Aufbau des Solarparks erfolgt. Das Unternehmen arbeitet dabei mit dem Photovoltaik-Anbieter Phoenix Solar AG sowie mit einem Privatinvestor zusammen, der die Anlage später betreibt. "Nachdem unsere Mitarbeiter die Vorarbeiten erledigt hatten, begann eine Fachfirma Anfang Dezember mit dem Aufbau der Technik", berichtet Edelbert Bach, Projektmanager "Solar" beim Bürgerservice. Rund drei Wochen später ging die Anlage ans Netz. Derzeit laufen noch Restarbeiten.

Mit einer Produktionsleistung von jährlich 1,1 Millionen Kilowattstunden (kWh) gehört der Solarpark Kappberg zu den kleinsten Photovoltaik-Anlagen im Freiland, wie Bach berichtet. Dennoch werden mit dem Sonnenstrom aus Fisch rechnerisch rund 900 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr eingespart, die bei der Stromproduktion in einem Kohlekraftwerk freigesetzt würden. Zudem profitiert die Gemeinde vom Verkauf des auf dem Kappberg produzierten Stroms beziehungsweise von der jährlichen Grundstückspacht. Ortsbürgermeister Dieter Schmitt erklärt: "Zunächst erhalten wir einen Sockelbetrag, der im vierstelligen Bereich liegt. Darüber hinaus sind wir an der Einspeisevergütung beteiligt, deren Höhe sich nach der Stromproduktion richtet." Der Pachtvertrag sei zunächst auf 20 Jahre angelegt. Extra Technische Daten: Der Solarpark Kappberg ist ein Verbund von 14 000 Solarmodulen, die nach Auskunft von Edelbert Bach (Bürgerservice) eine Jahres-Stromproduktion von rund 1,1 Millionen Kilowattstunden erreichen. Das entspricht etwa dem jährlichen Stromverbrauch von rund 300 Haushalten in Deutschland im Jahr 2008. Der auf dem Kappberg produzierte Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist und vom Stromnetzbetreiber RWE entsprechend dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) vergütet. Das Gelände, auf dem die Anlage steht, gehört der Gemeinde, die den ehemaligen Acker an die Bürgerservice GmbH verpachtet hat. Betreiber des Solarparks soll der Privatinvestor sein.

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