Sorgen um das Gotteshaus

HINZERT-PÖLERT. 140 000 Euro würde die dringend notwendige Renovierung der Hinzerter Kirche kosten. Der Schiefer ist undicht, das Gebälk wird vom Holzwurm attackiert. Da weder die zuständige Pfarrgemeinde Beuren noch das Bistum Trier Mittel in dieser Höhe kurzfristig zur Verfügung stellen können, soll ein Förderverein gegründet werden.

 Die Schäden an der Hinzerter Kirche bleiben dem Auge des Betrachters verborgen, sind aber deshalb nicht weniger ernst.Foto: Joachim Johanny

Die Schäden an der Hinzerter Kirche bleiben dem Auge des Betrachters verborgen, sind aber deshalb nicht weniger ernst.Foto: Joachim Johanny

PfarrerIngo Flach unterrichtete den Rat der Ortsgemeinde Hinzert-Pölertüber den aktuellen Sachstand. "Es gibt Probleme mit derDacheindeckung und mit der Statik des Dachgebälks. Der Schieferist größtenteils porös und undicht. Das Gebälk ist vom Holzwurmbefallen." Der Pfarrverwaltungsrat schaltete die Bauabteilung des Bistums Trier ein. Diese hat nach Klärung der Zuständigkeit, die bei der Pfarrgemeinde Beuren liegt, ein Gutachten in Auftrag gegeben. Ein ebenfalls vom Bistum beauftragter Architekt hat die Renovierungskosten ausgerechnet und eine Summe von 140 000 Euro ermittelt.

Auch die Kirchen leiden an leeren Kassen

"Normalerweise steuert das Bistum 60 Prozent dieser Summe als Zuschuss bei", erklärte Pfarrer Flach. Den Rest muss die Pfarrgemeinde Beuren, zu der Hinzert gehört, aufbringen. Aufgrund der prekären Finanzlage auch der kirchlichen Einrichtungen sei allerdings mit einer Zuwendung seitens des Bistums nicht ohne weiteres zu rechnen. Die Pfarrgemeinde selbst, sagte Pfarrer Flach, verfügt über keine eigenen Mittel.

Flach bat deshalb Ortsbürgermeisterin Mathilde Müller und den Rat der Doppelgemeinde, zu prüfen, ob über die Gründung eines Fördervereins Spenden gesammelt werden können. "Man könnte die Bevölkerung zu Eigenleistungen bei der Instandsetzung motivieren."

Diese Idee findet Zustimmung in Hinzert-Pölert. "Wir sind natürlich bereit, zur Instandsetzung unserer Kirche etwas beizutragen", betonte ein Anwohner. Auch der Gemeinderat erkannte die Notwendigkeit, die Hinzerter Kirche zu renovieren, einstimmig an. "Die Ortsgemeinde kann sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten finanziell beteiligen", berichtete Ortsbürgermeisterin Müller. Das für die Reparaturarbeiten benötigte Holz könne der Gemeindewald liefern. Die Verbandsgemeindeverwaltung sagte Pfarrer Flach ihre Unterstützung bei der Gründung eines Fördervereins zu. Bürgermeister Michael Hülpes: "Damit haben wir genügend Erfahrung."

Zwickmühle in Sachen Windkraft

Die Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Hermeskeil brachte den Ortsgemeinderat Hinzert-Pölert in eine Zwickmühle. In einer früheren Entscheidung hatte sich der Rat gegen die Ausweisung von drei zusätzlichen Standorten für Windenergieanlagen auf der benachbarten Reinsfelder Gemarkung ausgesprochen. Tenor im Rat: "Wir haben genug Windenergie."

Konsequenterweise musste der Rat die Gesamtfortschreibung des Flächennutzungsplans ablehnen, denn dieser gesteht Reinsfeld weitere Anlagen zu. Ein Paradoxon, denn Hinzert-Pölert wird durch das Gutachten, auf dem der Flächennutzungsplan beruht, als Windkraftstandort privilegiert und ist als direkter Nachbar von Reinsfeld ebenfalls am Windenergiepark Hochwald an der A 1 beteiligt.

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