Späte Vorfahrt

Sollte der Planungs-Marathon um das Radweg-Teilstück zwischen Metzdorf und Wintersdorf tatsächlich zu Ende gehen? Irgendein Fallstrick kommt bestimmt noch, möchte man angesichts der vielen Versprechungen, die sich im Laufe der Jahre als heiße Luft entpuppten, befürchten.

Der Radweg ist ein Paradebeispiel dafür, wie planerisch aus einer Mücke ein Elefant gemacht werden kann - so, als handele es sich um den Bau eines Atomkraftwerks und nicht um ein kleines Radweg-Teilstück entlang eines idyllischen Flüsschens namens Sauer. Die Bevölkerung schüttelt zu Recht schon lange den Kopf darüber. Da werden Politiker und Behördenchefs nicht müde, den Radtourismus als zukunftsweisendes Aushängeschild des Tourismus in unserer Region anzupreisen - und bei der Umsetzung hakt es an allen Ecken und Enden. Dabei sind die Voraussetzungen gut: Die ehemalige Bahntrasse ist vorhanden, mit sechs Metern auch breit genug und dazu hochwasserfrei. Der Naturschutzbund tat gut daran, seiner Beschwerde gegen den Radweg keine Klage folgen zu lassen. Das wäre für eine Naturschutzorganisation auch lächerlich gewesen. Dem Schutz von Fauna und Flora steht hier immerhin der Schutz von Menschen gegenüber, die mangels Radweg auf eine gefährliche Bundesstraße ausweichen müssen. Endlich bekommen sie nun Vorfahrt! a.follmann@volksfreund.de

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