Spannend: Fußball- und Liebesgeschichten

Saarburg · Der Kinderbuchautor Ulli Schubert hat Schülern der Grundschule St. Marien einen Vormittag lang aus seinen Büchern vorgelesen. Er erzählte ihnen, was er mag und was nicht, wie er seine Geschichten erfindet und weshalb es ihn nicht interessiert, wie viele Bücher er schon veröffentlicht hat.

Saarburg. Die Zweitklässler sitzen gespannt auf den Bänken und Stühlen. Sie hören gut zu, was ihnen der Kinderbuchautor Ulli Schubert erzählt: "Fußball ist einfach super. Ich mag aber auch Krimis und Liebesgeschichten zwischen Jungen und Mädchen."
Als Schubert sagt, dass er Fan des Fußballvereins St. Pauli ist, jubeln ihm die Jungen zu; eine Abstimmung zeigt, dass fast alle Jungen Fußball lieben. Die Mädchen buhen, für sie wären Geschichten mit Pferden oder im Ballettmilieu weit spannender.
Bei dem Thema Liebesgeschichten sind sich aber beide Gruppen schnell einig: "Küssen, das ist ja eklig." Schubert mahnt noch kurz die Schüler, ruhig zu sein und nicht andauernd zu plappern, während er ihnen vorliest. "Das hab ich früher zwar auch gemacht, aber seit ich selbst oft hier vorne sitze, weiß ich, dass das ständige Gequassel einen bei der Arbeit sehr stört", erzählt der 53-jährige Schriftsteller.
Zum Vorlesen hat der Autor sich sein Buch "Tor für Leon und Lea" ausgesucht. Es geht darum, dass sich die Jungen und Mädchen aus einer Klasse zusammenraufen müssen, um an einem Fußballturnier teilzunehmen. Dass das anfangs nicht gutgeht, ist klar.
Erst als Lea Leon auf den Mund knutscht, brechen die Wälle, spielen auch endlich die Jungen mit, die wirklich Fußball spielen können. Klar, dass am Ende das Team Leon und Lea das Turnier gewinnt.
Schubert mag keine Pferde, keine Feen und keine rosa-roten Bücher. "Deshalb werde ich auch nie Geschichten darüber schreiben. Ich kann nur darüber schreiben, was ich selbst kann und mag." Auf die Frage, wie viele Bücher er schon geschrieben hat, reagiert er achselzuckend. "Ich weiß es nicht. Natürlich könnte ich sie zählen, aber die Zahl interessiert mich nicht." Für ihn sei es wichtiger, dass die Kinder und Jugendlichen seine Bücher gerne lesen.
Für Walter Bach, Schulleiter der Grundschule St. Marien, sind die Autorenlesungen wichtiger Bestandteil des Schulkonzepts. "Dadurch, dass die Schüler Autoren erleben und mit ihnen ins Gespräch kommen, werden sie motiviert, zu lesen und zu schreiben."
Deshalb lädt die Grundschule alle zwei Jahre Schriftsteller zu sich ein, die aus ihren Büchern vorlesen und sich mit den Schülern unterhalten.

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