Saarburg-Beurig. Anders als bei Gericht können im Saarburger Kasino schnell mal ein paar Stühle mehr bereitgestellt werden. Die waren beim Jubiläumskonzert des Saarburger Kammerorchesters auch nötig, denn rund 130 Klassikbegeisterte wollten wissen, wie das Orchester nach 50 Jahren klingt. 20 Musiker aus drei Generationen hatten Werke großer Meister einstudiert.
"In diesem Orchester gibt es nur Leute, die ihre gemeinsame Leidenschaft zur Musik teilen", sagt Dirigent Guntmar Baudner. Das Konzert sehe er aber auch als Werbung für mehr Nachwuchs: "Deshalb gehen wir auch an die Schulen." Langfristig sucht Baudner mehr Blech- und Holzbläser, um noch mehr Klangfarben entwickeln zu können.
Mit den Geigern Horst Meier, Giselbert Baudner und Gerd Schleimer nannte Vorsitzender Johannes Kuhner die drei noch aktiven Gründungsmitglieder als besondere Vorbilder. Gerd Schleimer (82): "Damals haben wir bei Dirigent Hermann-Josef Lentz erst mal ganz einfache Stücke gespielt." In den fünf Jahrzehnten habe sich der Anspruch stets gesteigert, und heute sei er stolz darauf, was das Orchester kann. Gespannt warteten die Zuhörer auf zwei junge Solistinnen. Judith Mein (12) war jedoch so aufgeregt, dass sie nach wenigen Takten aus Vivaldis Vier Jahreszeiten ausstieg. Frische Luft, mehr Konzentration und die Konzertpause halfen: Bravo-Rufe kamen aus dem Publikum, als sie das Stück durchspielen konnte. Pauline Kopp zeigte mit ihren 17 Jahren bei Mozarts Adagio E-Dur schon mehr Routine. doth
Extra

Die Geigentalente Judith Mein (12) und Pauline Kopp (17) sind Saarburgs Hoffnungen beim Bundesentscheid Jugend musiziert an Pfingsten in Berlin. Beide sind bereits vielfach ausgezeichnet worden. Ein Preis beim Bundeswettbewerb wäre eine weitere Bestätigung ihrer Fähigkeiten auf der Violine. doth