Saarburg. "Jawoll, holder Recke, triff den Roland!", schallt es über die Beuriger Saarwiese. Unermüdlich feuert der Leiter des Kinder-Reitturniers den Ritternachwuchs an. Immerhin gilt es, drei Ringe mit der Lanze aufzuspießen und den Roland, einen drehbaren Holzritter, zu treffen - und das alles mit einem an Schulterriemen aufgehängten, klobigen Plüsch-Pferdeleib um die Hüften. Auch an der Schmiede, beim Armbrust- und Bogenschießen und beim Königskegeln können die kleinen Knappen, Ritter und Burgfräulein beim Kinder-Ritterturnier Punkte sammeln. Kaum hat der siebenjährige Yannik aus Tawern sein Mauerteil für die aus vielen einzelnen, von den Kindern gesägten, Ytong-Steinen gebaute Drachenritterburg fertig, will er auch schon weiter: "Jetzt geh ich ein Messer schmieden!"Über dem mittelalterlichen Handwerker- und Händlermarkt ein paar Meter weiter liegt der Geruch von frisch gebackenem Brot, Weihrauch und Leder. Etliche Kunsthandwerker haben ihre Zelte aufgebaut. Silberschmuck, Töpferwaren, mittelalterliche Gewänder, Lederschuhe und Webkunst gibt es darin. Dazu handgeschöpftes Papier, Seifen und Kräuter. "Der Markt ist sehr liebevoll organisiert", lobt eine Filz-Kunsthandwerkerin aus der Eifel. Tatsächlich übertrifft die Vielfalt den wohl etabliertesten Mittelaltermarkt der Region beim Manderscheider Burgenfest. Dass alle Aussteller angehalten wurden, ihre Handwerkskunst auch zu präsentieren, vervollständigt die Atmosphäre des Markts.