Spaziergang durch Moor und Wald

Der Knüppeldamm in der Nähe von Kell ist wieder hergestellt. Mit der touristischen Attraktion in einem Quellmoor ist genauso wie mit den jetzt neu eingerichteten Nordic-Walking-Pfaden Natur unmittelbar erlebbar.

Kell am See. Exakt 329,7 Meter lang ist der Knüppeldamm, der aus 150 Festmetern Lärchenholz besteht, erläuterte der Produktleiter für Umweltvorsorge, Horst Glessner, bei der Wiedereröffnungsfeier. Auf über 600 Höhenmetern führt der Knüppeldamm durch den Weyrichsbruch, ein Quellmoor mit typischer Vegetation. Es ist neben dem Ortelsbruch in der Nähe von Morbach eines der wenigen Moore, die im Hunsrück noch erhalten sind - und dazu vom Steg aus erlebbar ist. Erbauung zwischen Moorbirke und Wollgras

Pfeifengras, Torfmoospolster, Wollgras und die Moorbirke können Besucher sehen. Und bei herrlich reiner Luft auf die Aussichtskanzel klettern, von der der Blick in die verwunschene Landschaft noch schöner ist. Der Knüppeldamm ist eingebunden in den jüngst eröffneten Premiumwanderweg Saar-Hunsrück-Steig und zweifellos eine Attraktion für Touristen und Einheimische. Vor genau 40 Jahren war die Idee des Knüppeldamms geboren und umgesetzt worden, nachdem ein Gutachten die fremdenverkehrsmäßige Erschließung des Raums für günstig bescheinigt hatte. Zur Umsetzung der Idee wurde ein Verein gegründet, der heute "Erholungsgebiet Hochwald zwischen Mosel und Saar e.V." heißt. Er sorgte für ein flächendeckendes und markiertes Wegenetz, Ruhebänke und Schutzhütten. Nach dem ersten Bau des Knüppeldamms vor 40 Jahren, der aus Rundhölzern bestand, wurde wegen der Verwitterung eine fortlaufende Sanierung erforderlich.Rund 600 Stunden Eigenleistung

So auch dieses Mal: 35 000 Euro hat der nun "runderneuerte" Lärchensteg auf Stelzen gekostet. Davon übernahm das Land den Löwenanteil von 80 Prozent aus Fördermitteln für Maßnahmen des Naturschutzes und der Landespflege im Naturpark Saar-Hunsrück. Ohne Eigenmittel sei die Maßnahme jedoch nicht machbar gewesen, sagte Landrat Günther Schartz bei der Wiedereröffnungsfeier mit Blick auf rund 600 Stunden Eigenleistung und die vielen beteiligten Helfer, darunter Wegewart Andreas Ludwig. Von "Natur pur" sprach Bürgermeister Werner Angsten bei der Feier, die von Kindern des Keller Kindergartens St. Michael sowie des Jagdhornbläsercorps Forstamt Hochwald musikalisch umrahmt wurde. Auch Forstamtsleiter Bernhard Buss lobte den Knüppeldamm als einen gelungenen Beitrag, um Wald erlebbar zu machen. Dazu dienen auch vier neu ausgewiesene Nordic-Walking-Pfade, die mit entsprechenden Piktogrammen Sportler durch den Hochwald führen. Karl-Heinz Becker erläuterte die Technik der Trendsportart. Er gehört der Außenstelle Hochwald des Trierer Gesundheitsparks an, die auch Nordic-Walking in Kell anbietet. Treffpunkt ist dienstags um 18.30 Uhr auf dem Wanderer-Parkplatz am See. Von dort können Interessierte entweder in Eigenregie oder geführt auf einen der vier Parcours gehen, die zwischen zwei und elf Kilometern lang sind.

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