SPD scheitert mit Beigeordneten-Coup

Konz · Der neue Verbandsgemeinderat Konz hat bei seiner ersten Sitzung die beiden amtierenden ehrenamtlichen Beigeordneten Walter Bamberg (CDU) und Heinz Alfred Wößner (FWG) wiedergewählt. Der SPD, die Karla Kroon gegen Wößner ins Rennen geschickt hat, ist es nicht gelungen, erstmals eine Frau in das Ehrenamt zu bringen.

Konz. Die bisherigen ehrenamtlichen Beigeordneten der Verbandsgemeinde (VG) Konz bleiben im Amt. Der neue Konzer Verbandsgemeinderat hat in seiner ersten Sitzung nach der Kommunalwahl vom 25. Mai Walter Bamberg (CDU) und Heinz Alfred Wößner (FWG) als ersten und zweiten ehrenamtlichen Beigeordneten wiedergewählt. Sowohl der neue CDU-Fraktionssprecher Josef Weirich aus Tawern als auch FWG-Fraktionssprecher Detlef Müller-Greis aus Konz-Könen setzten damit ihre Wahlvorschläge durch.
Bamberg erhielt bei der geheimen Wahl zum ersten ehrenamtlichen Beigeordneten 32 Ja-Stimmen und sechs Nein-Stimmen - bei einer ungültigen Stimme ein deutliches Ergebnis. Wößner musste am Donnerstagabend etwas mehr zittern. Denn Lothar Rommelfanger, der die Sozialdemokraten erneut als Fraktionsvorsitzender anführt, benannte mit Karla Kroon eine Gegenkandidatin. Die Tawernerin sei eine erfahrene und engagierte Kommunalpolitikerin, die eine Menge Fachwissen mitbringe. Und die SPD verdiene als zweitstärkste Fraktion im Gremium einen eigenen Vertreter im Verbandsgemeindevorstand. Schließlich seien mit Bürgermeister Karl-Heinz Frieden, dem hauptamtlichen Beigeordneten Joachim Weber und Bamberg gleich drei CDU-Männer im Amt. Der Wiltinger Ortsbürgermeister Rommelfanger findet noch ein weiteres Argument für Kroon: "Es würde der VG gut zu Gesicht stehen, wenn eine Frau den Posten bekommen würde." Das sei im Sinne der Gleichbehandlung der Geschlechter sinnvoll.
Die Mehrheit konnte der SPD-Mann mit seinen Ausführungen nicht überzeugen. Bei der geheimen Wahl stimmten 14 Ratsmitglieder für Kroon und 25 für Wößner. Damit muss die Verbandsgemeinde Konz weiterhin auf ihre erste Beigeordnete warten. Das Amt bleibt männlich dominiert.
Das Ergebnis entspricht auf der Seite von Kroon der Zahl der anwesenden SPD- und Grünen-Politiker und auf der Seite von Wößner der Anzahl der anwesenden Mitglieder der FWG-, FDP- und CDU-Fraktionen - bei der CDU fehlte der Landtagsabgeordnete Bernd Henter entschuldigt.
Die beiden wiedergewählten Kommunalpolitiker betonten den überparteilichen Charakter ihres Amtes. Sie bedankten sich beide bei dem ganzen Gremium - auch bei den Ratsmitgliedern, die nicht für sie gestimmt haben. "Das ist das demokratische Spiel", sagte Wößner. Er sei froh, dass das so gut funktioniere.
Bürgermeister Karl-Heinz Frieden führte nach der Abstimmung Karl Josef Roth (CDU) und Robert Schuh (FWG) als Nachrücker für die beiden ehrenamtlichen Beigeordneten als VG-Ratsmitglieder in ihr Amt ein.
Meinung

Bürgerliche Mehrheit hält zusammen
Die alten politischen Fronten bleiben im neuen Verbandsgemeinderat bestehen. Auch wenn fast ein Drittel der Ratsmitglieder neu in dem Gremium ist, bleibt es bei den alten Bündnissen. Darauf lassen die Ergebnisse der geheimen Abstimmung über den zweiten ehrenamtlichen Beigeordnetenposten schließen. Denn die Anzahl der Stimmen für FWG-Mann Heinz Alfred Wößner entspricht exakt der Anzahl der anwesenden CDU-, FWG- und FDP-Politiker. Bei Karla Kroon entspricht die Zahl der des rot-grünen Lagers im Rat. Hält die breite bürgerliche Mehrheit mit ihren 26 zu 14 Sitzen weiter eng zusammen, wird es für die Opposition schwer, ihre Ideen durchzuboxen. Damit bleibt alles beim Alten im Rat - nicht nur die Herren auf den Beigeordnetenposten. c.kremer@volksfreund.de

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