Lösung für Obermosel in Sicht Gesperrte Brücke bei Wincheringen: Neue Verkehrsführung kommt - aber erst später
Update | Wormeldingen/Wincheringen/Wellen · Nach zwei Wochen mit extremen Staus in beide Richtungen auf der B419 bei Wellen und in Grevenmacher ist eine Lösung in Sicht, sodass Pendler die Brücke Richtung Luxemburg nun auch wieder zeitweilig passieren können.
Der Landesbetrieb Mobilität und die luxemburgische Straßenbaubehörde reagieren auf das Verkehrschaos, das die halbseitige Sperrung der Grenzbrücke zwischen Wormeldingen und Wincheringen mit sich bringt. Die Behörden lassen die Verkehrsführung an der Stelle ab Montag, 27. März, ändern. Das Bauwerk, auf dem zurzeit wegen einer Sanierung nur eine Fahrbahn frei ist, soll laut übereinstimmenden Pressemeldungen der deutschen und luxemburgischen Behörden dann von 6 bis 10 Uhr als Einbahnstraße in Richtung Luxemburg befahren werden können. Danach soll der Verkehr in Richtung Deutschland laufen.
Klaus Wagner vom LBM sagt dazu: „Zur Verbesserung, insbesondere für die täglichen Pendler-Spitzen, soll der Verkehr künftig zweimal täglich wechselnd in beiden Richtungen fließen können.“ Morgens werde die Fahrtrichtung Luxemburg und am Mittag die Fahrtrichtung Deutschland ermöglicht. „Voraussetzung hierfür ist insbesondere auch die Anpassung der Baustellenführung in Wormeldingen, durch die Verbesserungen zugunsten des Grenzverkehrs erst ermöglicht werden“, sagt Wagner. „Während der Umstellphase wird die Brücke aus arbeitstechnischen Gründen für etwa zehn bis 15 Minuten voll gesperrt.“ Weitere tägliche Wechsel seien nicht vorgesehen, damit die Regelung eindeutig bleibe.
Die luxemburgische Straßenbaubehörde ergänzt, dass der Verkehr aus Deutschland auch an der Baustelle auf der luxemburgischen Nationalstraße N10 vorbeifahren müsse. Dort werde dazu eine Ampelschaltung eingerichtet. „Diese Änderung werde erst ab Montag, 27. März umgesetzt“. All das kann laut LBM nur durch umfangreiche Vorbereitungen ermöglicht werden. Deshalb tritt die neue Regelung nicht – wie es am Donnerstagnachmittag schon im Raum stand – schon früher in Kraft.
Eine Woche später als zunächst erwartet
Peter Leo Hein, Ortsbürgermeister in Nittel, hatte die gute Nachricht schon am Donnerstagnachmittag verbreitet. Er ging noch davon aus, dass die neue Regelung womöglich schon ab Montag, 20. März, in Kraft tritt. Daraus wird nun erst eine Woche später etwas.
Hein erklärt, dass er gemeinsam mit seinen Amtskollegen in Wellen und Wincheringen sowie der Verbandsgemeinde Konz, aber auch mit den Gemeindechefs in Grevenmacher und Wormeldingen versucht habe, alle Hebel in Bewegung zu setzen. Die deutschen und luxemburgischen Ortsbürgermeister hätten versucht, über Landrat Stefan Metzdorf und die deutsche Botschaft im Sinn der Pendler Einfluss auf die Verkehrsbehörden auszuüben. Das habe schließlich dazu geführt, dass die Behörden reagiert hätten und die von Pendlern ohnehin bevorzugte Lösung ebenfalls befürworten würden.
Über den Vorschlag, den Verkehr so zu führen, hat der TV schon am 11. Februar berichtet. TV-Leser Berthold Backes aus Ayl hatte sich damit per E-Mail an die Redaktion gewandt, dass es sinnvoll sei, den Verkehr morgens schwerpunktmäßig in Richtung Luxemburg und nachmittags in Gegenrichtung fließen zu lassen. Damals haben sich die zuständigen Behörden in Deutschland und Luxemburg aus Sicherheitsgründen noch gegen eine solche Lösung ausgesprochen. Sie hielten die Gefahr, dass Geisterfahrer den Verkehr gefährden, für zu hoch.
Nun sieht die Sache offenbar anders aus. Wagner erklärt: „Wir müssen das sehr eindeutig regeln, damit nicht jeder fährt, wie er das für richtig hält“, erklärt Wagner weiter. „Die Polizei wird das streng kontrollieren.“ Das sei keine Schikane, sondern wichtig im Sinn der Sicherheit, damit kein Falschfahrer auf die Brücke komme.
Ampel bei Wellen wird wieder abgebaut
Die Ampel am Wellener Brückenkopf hat der LBM inzwischen wieder abgebaut. Die Anlage hatte die Behörde Ende vergangener Woche in Betrieb genommen, um den Autofahrern das Leben zu erleichtern, die aus Richtung Nittel über die Brücke bei Wellen fahren wollten. Ohne Ampel waren diese davon abhängig, dass die vorfahrtsberechtigten Fahrer der Fahrzeuge, die aus Richtung Temmels kommen, sie vorlassen. Wenn der Verkehr in Wormeldingen umgestellt wird, ist die Ampel am Wellener Brückenkopf überflüssig. Eine Woche lang heißt es dort jedoch weiterhin: Rücksicht nehmen und Reißverschlusssystem beachten!