Spiel’s mit Bach

GEISFELD. Diese 75 Probestunden hatten sich gelohnt. Die Fans sinfonischer Blasmusik kamen beim Konzert im 40. Jubiläumsjahr des MV Geisfeld voll auf ihre Kosten. Und sparten bei der vielseitigen und abwechslungsreich dargebotenen Musikliteratur nicht mit Applaus im Bürgerhaus.

Spannend und unterhaltsam begannen die Hochwälder Musikanten mit "Omens of Love". Ein Titel, komponiert von Hirotaka Izumi und arrangiert von Toshio Mashima, der anders klingt als westliche Musikstücke. Nicht nur der Musikverein Geisfeld wurde im März 1965 gegründet, auch Andreas Bach erblickte das Licht der Welt. 1987, also 22 Jahre später später wurde der junge Mann mit dem berühmten Musikernamen Dirigent des Geisfelder Vereins. Er übernahm das Amt von dem damaligen musikalischen Leiter Felix Schneider, der nach einen Arbeitsunfall den Taktstock abgeben musste. Mit sicherer Hand bringt er sein Heimatorchester kontinuierlich weiter. Das war auch beim einzigartigen Konzertwerk ,,Highland Rhapsody" (Jan Van der Roost) zu spüren, wo die Zuhörer fantasievoll ins schottische Hochland entführt wurden. Nach der Geschichte vom "Neuen Dorf" (New Village), die Kees Vlak musikalisch in Szene setzte, erzählte die aktive Musikerin Beate Räsch, die durchs Programm führte, einiges von ihrem zurzeit 30-köpfigen Verein, in dem der älteste Musiker Alois Waschbisch (54) das Tenorhorn spielt. Der Musikverein hat ein Durchschnittsalter von 31 Jahren. Da Klassikstücke bei einem solchen Konzert nicht fehlen dürfen, hatten sich die Geisfelder die feurige Schnellpolka ,,Leichtes Blut" des Walzer- und Polka-Königs Johann Strauss Sohn ausgesucht. Rasante Fahrt mit dem Starlight-Express

Rasant ging es weiter mit dem "Starlight Express", dessen Geschichte davon erzählt, dass ein kleiner Junge, der seine Spielzeugeisenbahn besonders liebt, davon träumt, dass Lokomotiven und Waggons menschliche Züge annehmen. Zu Beginn des zweiten Teil mussten die Zuhörer - unter ihnen viele befreundete Musiker der Nachbarvereine - sich beeilen, um auf den Musikzug aufzuspringen, der sie in Gedanken zu den "Stockholmer Wasserfestspielen" (Komponist Luigi di Ghisallo) brachte. Der von mehr als 150 Sängerinnen und Sängern (unter anderem Angelika Milster, Barbara Streisand) aufgenommene Song "Memories" aus dem Musical "Cats" war in Geisfeld mit Solist Mathias Räsch am Altsaxofon zu hören. Bevor dieser Titel von den fachkundigen Fans ebenfalls als Zugabe gewünscht wurde, brachte das "Bach"-Orchester noch "Elton John Favorites" und das Jazzstück "Birdland" des österreichischen Komponisten Josef Zawinul dar, um dann als Schlusspunkt des offiziellen Teils das Publikum mit den lateinamerikanischen Rhythmen von "Latin Celebration" mit Fröhlichkeit anzustecken. Diese Freude hielt an beim Plausch nach dem Konzert, als Tische aufgestellt wurden, um gemeinsam das gelungene Konzert im Jubiläumsjahr zu feiern. Debütanten des Abends waren Lukas und Jonas Räsch am Schlagwerk, Judith Nisius (Querflöte) sowie Monika Hein, die mit etwas als 40 Jahren am Tenorsaxofon ausgebildet wurde. Zurückgekehrt nach einer Auszeit sind Schlagzeuger Thomas Borresch sowie Hermann-Josef Bach am Baritonsaxofon. Das nächste Highlight steht am kommenden Samstag um 19 Uhr an, wenn die Geisfelder Musikanten auf dem Kirmesplatz ein Platzkonzert zur Kirchweih geben.

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