Spiel, Spaß und eine Krone

PERL-NENNIG. (hpü) Hunderte Weinfreunde und jene, die es werden wollen, trafen sich auf dem historischen Marktplatz, um drei Tage lang kräftig zu feiern. Im Mittelpunkt des 28. Saarländischen Moselweinfestes in Nennig standen neben dem beliebten Getränk vor allem dessen gekrönte Repräsentantinnen.

Weinfeste sind im Saarland eher rar. Das liegt in erster Linie wohl daran, dass es im gesamten Bundesland nur eine einzige, derzeit rund 110 Hektar Rebfläche umfassende Anbauregion gibt. Sie liegt - anders, als man denken könnte - an der Obermosel zwischen Nennig und Perl. So sind nicht nur die Feiern zu Ehren des vergorenen Rebensaftes eine Seltenheit, sondern auch dessen gekrönte Repräsentantinnen.Nicht zuletzt deshalb ist Jessica Klein ganz besonders stolz, als Saarländische Moselweinkönigin durch Stadt und Land zu ziehen, um für die Erzeugnisse der heimischen Winzer zu werben. Schließlich vertritt die junge Dame als landesweit einzige Weinmajestät nicht nur eine Weinbauregion, sondern gewissermaßen ein komplettes Bundesland. "Jessica I." ist allerdings nicht alleine unterwegs. Ihr steht Prinzessin Sandra Schütz zur Seite.

Seit wenigen Tagen sind die beiden offiziell im Amt. Einer von vielen Höhepunkten des Saarländischen Moselweinfests auf dem historischen Marktplatz in Nennig, das zum 28. Mal stattfand, war die Krönung Kleins zur Weinkönigin. Bereits acht Wochen zuvor hatten die 24-Jährige aus Perl und ihre gleichaltrige, aus Hemmersdorf stammende Kollegin Schütz von ihrer Wahl erfahren - "per Telefon", wie Klein berichtet. "Wir haben uns total gefreut."

Begeistert ist die junge Dame auch von dem Getränk, für das sie in den kommenden zwölf Monaten im gesamten Bundesgebiet werben soll. Klein erzählt: "Schon als Kind bin ich oft im Weinberg gewesen. Mein Großvater hat mir sogar extra einen Kindersitz auf dem Traktor installiert." So habe sich quasi von Kindesbeinen an eine Beziehung zum Weinbau und dem Produkt der Rebstöcke entwickelt.

Beginn eines Regnums und längst vergangene Epoche

Die Einführung der neuen Weinkönigin in ihr Amt war jedoch bei weitem nicht alles, was einen Besuch des Moselweinfests auf dem idyllisch gelegenen Marktplatz im Herzen Nennigs lohnenswert machte. Nach dem Auftakt, der mit fetziger Musik von "8 on Stage" am frühen Morgen endete, begann der zweite Festtag mit einer Wanderung des Saar-Wald-Vereins. Dem Festgottesdienst unter freiem Himmel folgte ein Frühschoppenkonzert des Musikvereins "Concordia" Nennig. Der Nachmittag stand ganz im Zeichen einer Zeit, die schon längst vergangen ist, nämlich des römischen Imperiums. Darstellungen römischen Lebens mit verschiedenen Vorführungen, Spielen und Handwerkskunst lockten Hunderte an die saarländische Mosel.

Fast schon zur Tradition geworden ist die Drei-Länder-Fahrradtour, veranstaltet von den Saarland-Spielbanken, dem Landkreis Merzig-Wadern und Radio SR 3. Zum elften Mal machten sich einige hundert große und kleine Drahtesel-Besitzer auf den Weg.

Die Tour ging über Palzem nach Wincheringen, von dort auf der gegenüberliegenden Moselseite über das luxemburgische Wormeldange in Richtung Schengen und über Sierck-les-Bains im benachbarten Frankreich zurück nach Nennig. Dort wurden attraktive Preise unter den Teilnehmern verlost. Für gute Laune am Sonntagabend sorgte Musik der "Freudenburger Schürzenträger". Das 28. Saarländische Moselweinfest endete am dritten Festtag mit einem Auftritt des Mundart-Entertainers und Kabarettisten Schorsch Seitz.

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