Spiel und Spaß wie einst auf dem Dorf

Konz-Roscheid · Reger Betrieb im Hunsrückdorf des Freilichtmuseums Roscheider Hof. Getreidekörner mahlen, Wolle filzen oder Klicker formen: Der Kindertag am Sonntag im Freilichtmuseum Roscheider Hof hat den 1500 kleinen und großen Besuchern jede Menge Spaß und Aktionen angeboten.

 Körner zu Mehl verarbeiten und daraus ein eigenes Brot am offenen Feuer backen: Beim Kindertag im Freilichtmuseum Roscheider Hof gab es viele Angebote für die kleinen Besucher. TV-Foto: Gabriela Böhm

Körner zu Mehl verarbeiten und daraus ein eigenes Brot am offenen Feuer backen: Beim Kindertag im Freilichtmuseum Roscheider Hof gab es viele Angebote für die kleinen Besucher. TV-Foto: Gabriela Böhm

Konz-Roscheid. Wer am Sonntagmittag einen Rundgang durch den Hunsrückweiler des Freilichtmuseums machte, hatte reichlich Auswahl an kindgerechten Aktionen. Beim Kindertag können die kleinen und großen Museumsbesucher dort, wie jedes Jahr, nicht nur die alte Schule oder den Kaufmannsladen besichtigen, sondern auch wieder viel mitmachen. Zum Beispiel an der Getreidestation. Dort mahlten die Kleinen Getreidekörner, erfuhren den Unterschied ihres selbst hergestellten Mehls zu einem gekauften und konnten am offenen Feuer gleich darauf Brot backen. Wie Mia Bölinger (vier Jahre), die nach dem Mahlen mit ihrer Oma Irmgard nun Stockbrot machte, den Teig fest um einen Stock gewickelt. "Es ist total faszinierend für Kinder zu sehen, dass man das essen kann!", freute sich die ehemalige Kindergartenleiterin über die Kinderattraktionen.
Regelmäßig nutzt das Museum den Kindertag, um in gebündelter Form auf die vielfältigen museumspädagogischen Angebote aufmerksam zu machen. Nebenbei können sich die Besucher einen Eindruck von dem riesigen Ausstellungsgelände und den zahllosen Exponaten machen. Wie Kati (sieben Jahre), die zu ihrer Begeisterung ein Spinnrad und einen Webstuhl in den Häusern entdeckte.
Während leckeres Brot im Backhaus aus Oberkleinich gebacken wurde, konnten Kinder und ihre Eltern beim Steinmetz mit Hammer und Nagel Formen in Ytongsteinen klopfen. Großer Nachfrage erfreuten sich auch die Tonarbeiten. Kinder stellten kleine Dekofiguren oder Töpfchen her, die sie zum Trocknen mit nach Hause nahmen. Oder formten Tonklicker, die sie mit Kreide färbten und im Feuer härteten. Dicht umringt von Kindern, Mamas und Papas war dort Christa Waagmeester, die schon seit 17 Jahren Tonarbeiten im Museum durchführt. "Damit können ja auch schon ganz kleine Kinder arbeiten!", erklärte sie die Vorzüge des Materials. Zum ersten Mal mit von der Partie war Hans-Jörg Dethloff, mit dessen Mikroskopen die Struktur von Schmetterlingsflügeln sichtbar wurde. Nicht nur Kinder, sondern insbesondere deren Väter seien hier besonders interessiert, schmunzelte Dethloff. gsb
Extra

Geschäftsführer Hermann Kramp zieht eine "durchaus positive" Zwischenbilanz für das Museumsjahr 2012. "Es läuft gut", sagt er. Im letzten Jahr habe das Freilichtmuseum Roscheider Hof einen Besucherrekord von 65 000 Gästen erzielt. Die Besucherzahlen für das erste Halbjahr 2012 seien trotz des verregneten Sommers fast gleich wie im Vorjahr. Der Roscheider Hof verfügt nicht nur über die 22 Hektar große Außenfläche, sondern hat eine "wetterresistente" Innenausstellungsfläche von fast 4 000 Quadratmetern und ein Zinnfiguren- und Spielzeugmuseum. gsb

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