Spielend die französische Sprache entdecken

Die Fünftklässler des Gymnasiums Hermeskeil stehen vor der Entscheidung: Latein oder Französisch? "France-Mobil"-Chauffeurin Solenn Crépeaux vom Institut Français in Mainz hat auf ungewöhnliche Weise für ihre Muttersprache geworben.

 Mit Comics, Kartenmaterial und Spielen haben die Fünftklässler des Gymnasiums Hermeskeil die französische Sprache kennengelernt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Mit Comics, Kartenmaterial und Spielen haben die Fünftklässler des Gymnasiums Hermeskeil die französische Sprache kennengelernt. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Hermeskeil. (doth) Französisch gilt als schwierige Sprache. Diesem Vorurteil begegnen Menschen wie Solenn Crépeaux. Die Lektorin ist im Auftrag der Französischen Botschaft in Berlin und der Robert-Bosch-Stiftung als eine von zwölf Lenkerinnen eines "France Mobil" an deutschen Schulen unterwegs, um für ihre Muttersprache zu werben.

Wer ein Gymnasium besucht, muss eine zweite Fremdsprache lernen. In Hermeskeil steht im März die Entscheidung in den fünften Klassen an: Latein oder Französisch?

Die Fachbereichsleiterin für Französisch, Daniela Scheer, findet: "Gerade in unserer Region ist es wichtig, dass Schüler die Sprache des Nachbarn lernen." Sie holte das "France Mobil" nach Hermeskeil.

Die vier Klassen bekamen von Solenn Crépeaux eine besondere Unterrichtsstunde geboten. Gingen bei der Frage "Denkt ihr, Französisch ist schwer?" am Anfang noch alle Finger hoch, waren die meisten am Ende anderer Meinung.

Die Jungen und Mädchen staunten, dass sie, obwohl die wenigsten Französisch in der Grundschule hatten, Wörter wie "une super idée" oder "un génie" auf Anhieb verstanden. Mit einer Karte Frankreichs, französischen Comics und Spielen kam ein richtiger Wettbewerb zustande. Die Sieger wurden mit Süßigkeiten belohnt, die es nur in Frankreich gibt. Lucca (10) fand diese Form des Unterrichts witzig: "So sollte das immer sein. Ich weiß aber noch nicht, ob ich Französisch lerne." Timea (10) weiß jetzt: "Ja, Französisch ist wirklich nicht so schwer. Aber ich hatte die Sprache auch schon in der Grundschule." Johannes (10) fragt entschlossen: "Wer braucht schon Latein? Ich lerne lieber Französisch." Kristina (11) ist noch unentschlossen, fand aber diesen Unterricht richtig lustig.

Lektorin Solenn Crépeaux kann nichts über eine "Erfolgsquote" sagen: "Das ist nicht messbar, und die Eltern haben ja auch noch ein Wort mitzureden." Daniela Scheer verspricht: "In unserem Französischunterricht wird es auch sehr lebendig zugehen."

Weitere Informationen zum Projekt im Internet unter www.institut-francais.fr/francemobil/

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