Spielplatz im Visier

KONZ. Per Mausklick können sich die lieben Kleinen künftig im Internet auf die Suche nach Spielmöglichkeiten machen. Bis der Kinderstadtplan der Stadt Konz sowohl in virtueller Form als auch gedruckt fertig ist, dauert es noch ein Weilchen. Der erste Schritt ist aber bereits getan.

Von April bis Juli waren sie zu Hunderten in der Stadt Konz unterwegs: die "Stadtteildetektive" des Hauses der Jugend (der TV berichtete). Die Mission der acht- bis zwölfjährigen Mädchen und Jungen war die Erkundung der einzelnen Stadtteile nach Spiel- und Freizeitmöglichkeiten. Neben Spielplätzen nahmen die kleinen Ermittler auch gefährliche Verkehrspunkte ins Visier. Initiator des Projektes ist die Stadt Konz in Zusammenarbeit mit dem Haus der Jugend (HdJ). Das Motiv: "Vor allem in Gegenden mit starker Bebauung fehlt es nicht selten an Freizeitmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche", erklärte HdJ-Leiter Dietmar Grundheber. Selbst eigens für sie angelegte Spielräume, wie Spielplätze oder Jugendräume, besäßen oftmals keinen hohen Spielwert. Ziel der "Stadtteildetektive" ist die Erstellung eines Kinderstadtplans, auf dem lohnenswerte Ziele sowie gefährliche Punke zu finden sind. In drei Stufen soll das Ganze realisiert werden. Phase eins beinhaltete eine Art Bestandsaufnahme. Ausgerüstet mit Fotoapparat, Papier und Stift machten sich die Kinder auf den Weg. Immer mit dabei war das "Feuerrote Spielmobil", der rollende Spielplatz des HdJ. In Phase zwei wird die Computergruppe des HdJ die gewonnenen Daten in eine Internetseite einbinden. Den Abschluss bilden die Erstellung einer CD-Rom sowie die gedruckte Version des Kinderstadtplans, die an in der Stadt Konz lebende Familien mit Kindern sowie Neubürger verteilt werden sollen. "Zwar hat sich unser Projekt mittlerweile herumgesprochen, dennoch gibt es Leute, die nichts davon wissen", berichtet Dietmar Grundheber. Um die Angelegenheit einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen und auch als "krönenden" Abschluss der Phase eins veranstaltete das HdJ ein großes Spielfest auf dem Konzer Marktplatz. Zahlreiche Kinder vergnügten sich einen Nachmittag lang auf zwei Hüpfburgen, einer "wilden Kuh" und einem Trampolin. Besonders viel Spaß machten der kleinen Lena Knobloch aus Konz die rasanten Fahrten auf der Rollenbahn. Kreischend schoss sie, in einer knallroten Plastikkiste sitzend, die Bahn hinunter. Wie viele andere Kinder hatte auch Lena ihre Eltern mitgebracht. Auch Manfred Wischnewski, Beigeordneter der Stadt Konz, besuchte das Spielfest. Einen ganzen Packen mit Informationsmaterial über vorhandene Spielmöglichkeiten, Ideen und Anregungen, konnte er mit nach Hause nehmen. "Unser Ziel ist es, dass Kinder künftig mitreden können, wenn die Stadt beabsichtigt, neue Spielplätze zu bauen", erklärt HdJ-Mitarbeiter Dominik Schnith. Die Einbeziehung von Kindern und Jugendlichen in Entscheidungsprozesse sei ein wichtiger Bestandteil der Jugendarbeit in Konz. Die Entscheidung für einen geeigneten Spielplatz dürfte mit Hilfe des Kinderstadtplans in Zukunft ein Kinderspiel sein. Ein bloßer Mausklick wird reichen.

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