Spielplatz ohne Spielfreude

Wie kinder- und jugendfreundlich sind die Gemeinden? Finden junge Leute dort genügend Spiel- und Freiraum? Rund 30 Mädchen und Jungen aus Kastel-Staadt haben ihren Ort unter die Lupe genommen und wollen ihn zusammen mit der Gemeinde ein bisschen lebenswerter machen.

 Der Spielplatz hinter der alten Schule in Kastel-Staadt bietet ein trauriges Bild. Nach dem Willen der Gemeinde soll das Dorf für Kinder und Jugendliche künftig lebenswerter sein. TV-Foto: Hermann Pütz

Der Spielplatz hinter der alten Schule in Kastel-Staadt bietet ein trauriges Bild. Nach dem Willen der Gemeinde soll das Dorf für Kinder und Jugendliche künftig lebenswerter sein. TV-Foto: Hermann Pütz

Kastel-Staadt. Der Spielplatz hinter der alten Schule in Kastel-Staadt bietet ein trauriges Bild. Rutsche, Wippe, Schaukel und andere Geräte gibt es zwar, aber alles ist in einem desolaten Zustand. Kein Wunder also, dass das kleine "Spielparadies" nur schwach besucht ist. Auch der örtliche Bolzplatz und das Volleyballfeld sind nach Auskunft von Gemeinderats-Mitglied Beatrix Leuk-Rauen marode. Kurz: Spielmöglichkeiten sind in Kastel-Staadt zwar vorhanden, Spielfreude dürften sie aber kaum wecken. Das soll sich künftig ändern.Projekt soll Spielspaß bringen

"Spielleitplanung", lautet das Schlagwort in diesem Zusammenhang. Der Begriff steht für ein Gemeinschaftsprojekt des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur sowie des Ministeriums für Umwelt und Forsten, an dem sich die Kommunen beteiligen können. "Ziel ist, die Gemeinden kinder- und jugendfreundlicher zu gestalten", erläutert Leuk-Rauen, die als Leiterin der Saarburger Außenstelle der Fachstelle Kinder- und Jugendpastoral im Bistum Trier arbeitet. Beim Projekt "Spielleitplanung" geht es allerdings nicht nur darum, Spielplätze oder andere Freizeitorte zu schaffen oder zu erneuern, sondern eine Gemeinde - in diesem Fall Kastel-Staadt - für Kinder und Jugendliche insgesamt attraktiver zu machen. Für Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang stehen, gibt es Zuschüsse vom Land. Und: Die angepeilte Altersgruppe der Fünf- bis 15-Jährigen sowie engagierte Eltern und Bürger werden intensiv in das Projekt eingebunden. Einer der ersten Schritte war eine Bestandsaufnahme. Rund 30 Mädchen und Jungen aus Kastel-Staadt nahmen deshalb kürzlich alle öffentlichen Flächen des Ortes, darunter den Spielplatz hinter der alten Schule, unter die Lupe, um sie auf ihre "Spieltauglichkeit" zu überprüfen. Unter anderem sollte erkundet werden, "wo etwas gemacht werden muss und welche Plätze nicht genutzt werden", wie Leuk-Rauen berichtet. "Auf Grundlage der Bestandsaufnahme wird ein Handlungsplan erstellt, der vom Gemeinderat abgesegnet werden muss. Letzteres ist Voraussetzung, um die Fördermittel zu erhalten", sagt Leuk-Rauen. Die im Handlungsplan enthaltenen Maßnahmen - konkrete Projekte gibt es derzeit noch nicht - seien innerhalb eines festgelegten Zeitraums umzusetzen. Hintergrund für die Teilnahme der Gemeinde Kastel-Staadt an dem Landesprojekt ist der Spielplatz, der im Neubaugebiet entstehen soll. "Wir dachten uns: Es macht keinen Sinn, irgendwelche Spielgeräte aufzustellen, die eigentlich niemand will", sagt Leuk-Rauen.

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