Spitzenbewertung für Wiltinger Wein

Besondere Auszeichnung für den Wiltinger Winzer Egon Müller und sein weltweit renommiertes Weingut Scharzhof: Der als "Weinpapst" bezeichnete Weinkritiker Robert M. Parker hat seinen 2008er Riesling Scharzhofberger Riesling Auslese Goldkapsel mit 98 von 100 möglichen Punkten beurteilt.

 Inmitten der Wiltinger Weinberge liegt der Scharzhof. Eigentümer Egon Müller erhält nun für einen 2008er Riesling eine hohe Auszeichnung von „Weinpapst“ Robert Parker. TV-Foto: Jürgen Boie

Inmitten der Wiltinger Weinberge liegt der Scharzhof. Eigentümer Egon Müller erhält nun für einen 2008er Riesling eine hohe Auszeichnung von „Weinpapst“ Robert Parker. TV-Foto: Jürgen Boie

Wiltingen. (jbo) Die schlechte Nachricht zuerst: "Dieser Wein ist ausverkauft", sagt Egon Müller. Und die gute Nachricht? Das Weingut Scharzhof verkauft nicht an den Endverbraucher, sondern ausschließlich an den Handel und die Gastronomie. Damit bestehen durchaus Chancen, in einem der Spitzenrestaurants in der Umgebung oder in einem Olewiger Fachgeschäft fündig zu werden.

Allerdings wird der interessierte Weinfreund tief in die Tasche greifen müssen. Denn "in der Versteigerung erzielte eine Flasche den Preis von rund 350 Euro", weiß Egon Müller. Wobei zu ergänzen wäre, dass dieser Betrag nicht auf Müllers Bankkonto landet. "Der Preis beinhaltet auch die Gebühren des Auktionators und Steuern", erläutert der Wiltinger Spitzenwinzer.

Natürlich freut sich Müller über die Auszeichnung durch Parkers Weinführer, aber: "Meine Weine würden auch ohne diese Bewertungen genauso schmecken." Sein Ziel sei es, einen Wein zu machen, "der dem Stil des Weinbergs entspricht". Wenn ihm dies gelingt, sei er zufrieden, und seine Kunden seien es auch.

"Letztlich ist mir das Kundenurteil noch wichtiger als Parkers Punkte", meint der ruhig und zurückgezogen lebende Erfolgswinzer. Er könne sich allein schon deshalb nicht nach den Weinführern richten, weil seine Weine in der Regel bereits verkauft sind, bevor die Bücher überhaupt auf den Markt kämen. "Außerdem erhalte ich über die Testergebnisse keine Nachricht", merkt Müller an.

Der Werbeeffekt der Weinführer sei aber schon erkennbar, weiß Müller aus Erfahrung. "Wenn eine solche Bewertung veröffentlicht wird, kommen in wenigen Tagen Tausende von E-Mails herein", berichtet Egon Müller. Trotz dieser Anfragen bleibt sich Müller in seiner Geschäftspolitik treu, seinen Wein ausschließlich über den Fachhandel und die Gastronomie zu vertreiben: "Wer zu mir kommt, um Wein zu kaufen, den werde ich leider enttäuschen müssen."

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