Schon vor der Krönung standen die Besucher, Weinköniginnen und Prinzessinnen teilweise auf den Stühlen. Nicht etwa wegen der hervorragenden Weine, sondern die Big Band "Blue Note" aus dem Kölner Raum brachte das Publikum in Wallung. Sie verstand es, kölsche Stimmung in das fast zu kleine Festzelt zu bringen.Kein Sitzplatz war mehr zu ergattern

Vor drei Jahren hatten die Organisatoren das große Zelt abgeschafft und es sich in einem kleineren bequem gemacht. Doch bei der Krönung war auch beim besten Willen, trotz der Aufforderung von Ortsbürgermeister Arnold Schmitt, "noch etwas zusammenrücken", kein Sitzplatz mehr zu ergattern.Martina II. sowie ihre Prinzessinnen Angela und Caroline waren zuvor, begleitet von der Winzerkapelle Riol, im offenen Wagen zum Festplatz gefahren. Für Martina eine große Erleichterung, denn sie hatte sich vor etwa zwei Wochen den rechten Fuß gebrochen. Mit Gips und auf Krücken humpelte sie zur Bühne.Bürgermeister Berthold Biwer scherzend: "Schon vor ihrer Amtszeit hat sie sich einen Fehltritt geleistet." Doch einen solchen "Fehltritt" traut in Riol niemand der neuen Hoheit zu, denn sie hat versprochen, sich während ihrer Amtszeit für die Belange der Winzer und den Rioler Wein einzusetzen.Ex-Ortsweinkönigin Sabrina I. wird übrigens nicht arbeitslos. Sie wird in den nächsten Monaten weiterhin auch den Wein ihres Heimatortes Riol vertreten. Sie wurde vor wenigen Wochen zur Weinkönigin der Roemischen Weinstraße gekrönt.Der Abend in Riol stand unter dem Motto "Sommernacht & Spitzenweine". 14 Spitzenweine standen in diesem Jahr auf der Proben-Karte.Bei der Probe wurden auch ein 2001er Rioler Römerberg, Riesling Spätlese, vom Weingut "Johanneshof" Heribert Welter und der 2001er Rioler Römerberg, Riesling Eiswein, vom Weingut "Probsthof" Manfred Schmitz präsentiert. Sie waren von einer Fachjury zum "Vinum primum rigodulense classic" und zum "Vinum primum rigodulense selection" gekürt worden. Die einzelnen Weine wurden von den Winzern eingeschenkt und von den Hoheiten vorgestellt. Seit vier Jahren wird beim Weinfest in Riol regelmäßig ein "Weinbruder" ernannt. Er soll die Rioler kennen, den Rioler Wein mögen und ihn gerne zusammen mit den Riolern trinken. Für den Festausschuss war klar, dass in diesem Jahr Gérard Lannes, Bürgermeister der Partnergemeinde Ligny-le-Chatel, damit ausgezeichnet werden sollte. Der so Geehrte zeigte sich überrascht und war von Freude überwältigt.