Sporterfolge in Toren und Bier-Metern

Am Anfang waren sie ein paar Freunde, die in ihrer Freizeit eher aus Jux Fußball spielten. 2004 richteten sie ihr erstes "Barfuß-Turnier" aus. Jetzt veranstalteten sie das vierte Treffen mit diesem Namen, als offizielle Freizeitmannschaft des SV Schwalbe Taben-Rodt.

 Der manchen Zeitgenossen eher Weltuntergang verkündende Trikot-Aufdruck „Saufpokalsieger“ auf den Trikots dieser Freizeit-Mannschaft dokumentiert ihre Einstellung: Sport und Spaß müssen nicht meilenweit voneinander entfernt sein. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Der manchen Zeitgenossen eher Weltuntergang verkündende Trikot-Aufdruck „Saufpokalsieger“ auf den Trikots dieser Freizeit-Mannschaft dokumentiert ihre Einstellung: Sport und Spaß müssen nicht meilenweit voneinander entfernt sein. TV-Foto: Klaus D. Jaspers

Taben-Rodt. (kdj) Obwohl die Bezeichnung "Barfuß" das nahe legen könnte: Die vermeintlichen Barfüßer spielen keinesfalls unbeschuht wie einst der legendäre Pele; sie haben nur ihren Juxnamen behalten, und der hat heute in der Szene Gewicht, bei dem einen oder anderen Freizeitkicker sogar deutlich Sichtbares.Fünfzehn Mannschaften - die "bunteste" war eine aus Berlin angereiste, überwiegend aus Studenten aus allen Teilen der Republik zusammengewürfelte Truppe - kämpften nach den Regeln des Fußballverbands Rheinland um die Anerkennung sportlicher und anderer Qualitäten, von denen sich einige in den Vereinsnamen dokumentierten. Die lauteten beispielsweise "Wodka Connection", "Laue Leber", "Noch dicker, noch durstiger" oder schlicht alles androhend "Inferno Freudenburg".Trotz des verbalen Bedrohungspotenzials entwickelte sich keinerlei Inferno, in dessen Verlauf die Wodka Connection eine laue Leber gezwungen hätte, mit ihren Aufgaben ins Unermessliche zu wachsen. Schon im Vorfeld waren sich Tobias Beck und Johannes Kirchartz vom Organisatorenteam einig gewesen, dass es keine Probleme geben werde. Die Erfahrungen der vergangenen drei Turniere hätten alle Skeptiker überzeugt, dass die Turniere durchaus Bereicherungen für den Ort seien.Als einzige echte Kampfsportart hatte sich schon in der Vergangenheit der Wettbewerb um den "Saufpokal" erwiesen, der - so ist es festgeschrieben - "unabhängig vom Turnierablauf mit dem sportlichen Wettkampf in keinerlei Zusammenhang" steht. Entscheidend für Sieg oder Niederlage ist allein die Zahl der konsumierten Bier-Meter - da mögen sich Anti-Alkohol-Wächtern vor Grausen die Magenwände kräuseln oder die noch gesunden Lebern ducken.Die Bestenliste des Fußballturniers verzeichnet auf dem ersten Platz den FC Bourange aus Luxemburg, "Gnadenstoß United" auf der Position zwei und "Noch dicker, noch durstiger" an dritter Stelle. Den Schlusslichtpokal errang der FC Graffe.In der Gruppe C (Saufpokal) bewies der Jugendclub Ayl mit laut Siegerliste "weit über 30 Meter Bier" dekorationswürdige Standfestigkeit an der Theke.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort