Sportfischer überschreiten Grenzen
Bislang einmalig: Ein deutscher und ein französischer Sportfischerverein besiegeln offiziell eine Partnerschaft. Die Sportfischervereinigung Konz und "La Fraternelle" aus dem lothringischen Thionville taten dies.
Konz. (LH) Was die Zahl der Vereinsmitglieder und die ihnen zur Verfügung stehende Wasserfläche angeht, sind es zwei ungleiche Brüder. Aber ihre Ziele als Sportfischervereine sind dieselben. Und so war es eine bewegende Feierstunde, als im Konzer Jeuchental die Sportfischervereinigung Konz und "La Fraternelle" aus dem französischen Thionville ihre Partnerschaftsurkunden unterzeichneten. Danach strahlten nicht nur die beiden Vorsitzenden, Herbert Hank auf Konzer Seite und Michel Cauderlier aus Thionville. Wie kam es zu der Partnerschaft? Beim Versuch, auch mal anderswo der geliebten Freizeitbeschäftigung nachzugehen, stießen die Konzer vor sieben Jahren auf dem Zeltplatz Malling vor den Toren von Thionville auf "La Fraternelle", berichtet Herbert Hank. "Nie hätten wir daran gedacht, dass einmal eine Partnerschaft entstehen würde." Hochzeit von Elefant und Maus
Was Vereinsgröße und -gewässer anbelangt, vergleicht Hank die Hochzeit zwischen einem Elefanten (La Fraternelle hat 2000 Mitglieder, denen 100 Hektar Wasserfläche zur Verfügung stehen) und einer Maus. Ob diesseits oder jenseits der Grenze - die Sorgen und Nöte (Graureiher und Kormorane), aber auch die Erfahrungen seien gleich, unterstrichen die beiden Vereinsvorsitzenden in ihren Ansprachen. Die begonnenen Beziehungen sollen erst recht nach der offiziellen Partnerschaftserklärung intensiviert und ausgebaut werden, lautete der Wunsch aller. Hank wagt einen Blick in die Zukunft: "Vielleicht sind unsere Regierungen und Behörden irgendwann so weit, dass die Wasser- und Fischereirechte in unseren Ländern einheitlich geregelt werden." Die Kreisbeigeordneten Manfred Wischnewski und Dieter Schmitt sowie VG-Beigeordneter Karl-Heinz Frieden gratulierten zu einem großen Tag für die deutsch-französische Freundschaft. Und Dieter Schmitt (Ortsbürgermeister von Fisch) bemerkte spitzbübisch am Rande: "Ich bin der einzige wirklich echte Fischer hier."