Spurensuche in einem düsteren Dorf

Tawern · Mittlerweile ist er Stammgast in der Spiegel-Bestsellerliste: Der Tawerner Autor Arno Strobel hat am Freitagabend zur Premierenlesung von "Das Dorf" nach Tawern geladen und die Fans kamen von weither.

Tawern. Wenn Arno Strobel zur Premierenlesung in sein Heimatdorf Tawern in der Verbandsgemeinde Konz lädt, ist das mittlerweile eine bundesweit beachtete Veranstaltung der Literaturszene. Der gebürtige Saarländer ist einer der meistverkauften deutschen Thriller-Autoren.
Entsprechend perfekt gelingt die Inszenierung inklusive Licht- und Toneffekten, Bildern und Videos. Dazu spielt die formidable Angela Simon auf dem Cello. Werke von Bach und Eigenkompositionen schaffen eine spannungsgeladene Atmosphäre.
Vom Banker zum Erfolgsautor


Der gebürtige Saarländer Strobel hat bis vor einigen Jahren seine Brötchen in einer Luxemburger Bank verdient, bis ihm der wachsende Erfolg seiner Bücher erlaubte, sich ganz dem Schreiben zu widmen. Seitdem kann er noch mehr Energie und Zeit in seine Psychothriller investieren, die Recherchen sind intensiver, die Ablenkungen geringer, wie der 52-Jährige selbst anmerkt. Sein neuestes Werk, "Das Dorf", ist denn auch ein intensives Lese-Erlebnis für Freunde düsterer Unterhaltung. Atmosphärisch dicht entfaltet es einen morbiden Sog, der den Leser in die Geschichte hineinzieht.
Strobel liest an diesem Abend aus dem Buch, das am 18. Dezember erscheinen wird, die über 100 Besucher lauschen fast atemlos. Einige von ihnen haben weite Wege auf sich genommen, um ihren Lieblingsautor an diesem Premierenabend in seinem Heimatdorf zu hören und zu sehen.
Der hockt lässig in Jeans, schwarzem Hemd und Sakko auf der Bühne und erzählt von seinen skurrilen Recherchetagen an der Müritz im dünn besiedelten Osten Deutschlands. Düstere Atmosphäre, grau in graue Tristesse und Verfall kennzeichneten die Gegend dort, der Ort der Handlung sei jedoch - im Gegensatz zu seinen vorherigen Büchern - fiktiv, sagt Strobel. Es geht um einen jungen Mann, der bei der Suche nach seiner verschwundenen großen Liebe in dieses Dorf gerät, dort unerklärliche Dinge erlebt und auf unheimliche Menschen trifft. Nur begeisterte Menschen begegnen Strobel in Tawern. Nach der Lesung klingt der Abend bei einem Glas Wein aus, weitaus weniger düster als in dem Dorf in seinem Roman.
Arno Strobel: Das Dorf, Fischer-Verlag, ISBN: 978-3-596-19834-4

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