Staatsanwalt bei Winfried Manns

KONZ. Gegen den Konzer Bürgermeister Winfried Manns (CDU), drei weitere Mitglieder der Verbandsgemeindeverwaltung und zwei Bedienstete der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) besteht laut Staatsanwaltschaft Trier der Anfangsverdacht der Untreue. Ämter und Privatwohnungen wurden durchsucht.

Bedienstete der Konzer Verbandsgemeindeverwaltung, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier und Bürgermeister Winfried Manns sind ins Fadenkreuz der Justiz geraten. Volker Bewernick, stellvertretender Leiter der Staatsanwaltschaft Trier, bestätigte am Mittwoch Informationen des Trierischen Volksfreunds, wonach die Polizei im Auftrag der Staatanwaltschaft am 4. Mai in den beiden Behörden und den Privatwohnungen von insgesamt sechs Betroffenen Durchsuchungen vorgenommen hatte. Nicht persönlich bereichert

Nach Angaben von Bewernick besteht der Anfangsverdacht der Untreue, allerdings hätten sich die Betroffenen nicht persönlich bereichert. Weiter wollte sich Bewernick zu Personen und Tatvorwürfen nicht äußern, da sonst "die Ermittlungen gefährdet" sein könnten. In zwei Wochen könne die Behörde detailliertere Angaben machen. Auch Manns bestätigte die Durchsuchungsaktionen. "Ich stehe nicht über dem Gesetz und muss das so hinnehmen", sagte der Bürgermeister, er sei "tief betroffen".Zusammenhang mit Rechnungshof-Kritik?

Hintergrund der Aktion sind möglicherweise Unregelmäßigkeiten in Verbindung mit der Stadtsanierung Konz. Anfang des Jahres hatte der Landesrechnungshof moniert, dass Konz zu viel an Fördergeldern erhalten habe. Im Einzelnen bemängelte die Behörde, dass Ausgleichsbeträge bei Anwohnern nicht oder in zu geringer Höhe erhoben wurden, Grundstücke zu billig verkauft wurden und bei Ausgaben für landespflegerische Maßnahmen eine doppelte Förderung beantragt und bewilligt worden war. "Zur Finanzierung von Stellplätzen in einer Tiefgarage", so der Landesrechnungshof in seinem Gutachten, "rief die Stadt mehr Mittel ab, als ihr nach der Bewilligung zustanden." Durchsucht wurden auch Büros von zwei Bediensteten der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier. Die Aktion sei unspektakulär und in aller Ruhe abgelaufen, erklärte ADD-Präsident Josef Peter Mertes, der seine Mitarbeiter nachdrücklich in Schutz nahm: "Ich bin fest von deren Unschuld überzeugt."

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