Gusenburg. (urs) Das Interesse der Bürger ist beeindruckend. Ungeachtet der sommerlichen Temperaturen sind rund 30 Gusenburger gekommen, um bei der Vereidigung ihres neuen Ortsbürgermeisters Josef Barthen dabei zu sein. 72,8 Prozent haben den 52-Jährigen Polizeihauptkommissar gewählt, für den die Kommunalpolitik kein unbekanntes Terrain ist. Bereits von 1989 bis 1996 hatte er dem Ortsgemeinderat angehört. Nach einigen Jahren Pause hat er sich nun für einen Neueinstieg mit der neuen Wählergruppe Barthen entschieden

Vorrangiges Ziel des neuen Dorfchefs ist es, "eine sachgerechte Gemeindepolitik zu betreiben". Außerdem will er die Gemeinde weiter voranbringen. Vor dem Hintergrund der "finanziellen Enge" und sinkender Steueraufkommen müsse der Rat allerdings weitere Ausgaben "wohl überlegen". Der verheiratete Vater zweier erwachsener Kinder will daher auch die Bürger sensibilisieren, dass man manches in Eigenleistung machen könne. Für Vorgänger Heinz Schuh heißt es an diesem Tag Abschied nehmen aus der örtlichen Kommunalpolitik. Nach 40-jährigem Engagement im Ortsgemeinderat, wird sich der 68-Jährige künftig auf sein Mandat im Verbandsgemeinderat beschränken. Wie er, überlässt auch seine Erste Beigeordnete Mechthild Wiescher nach 30 Jahren im Gemeinderat ihr Amt Jüngeren. Neu gewählt als Erster Beigeordneter des Dorfes wurde der 36-Jährige Marco Weber. Zweiter Beigeordneter ist Erwin Weber. .

Vor den Wahlgängen hat es sich der neue Ortsbürgermeister nicht nehmen lassen, seinen Vorgänger in allen Ehren zu verabschieden. "Jeder, der durch den Ort fährt, sieht die deutlichen Zeichen deines Werkes", würdigt er Schuhs Engagement. Seit dem 8. Juni 1969 - also seit etwas mehr als 40 Jahren - habe er sich als Ratsmitglied und später als Bürgermeister für Gusenburg eingesetzt. Privates habe da oft zurückstehen müssen. Dankurkunde und Präsent der Gemeinde überreicht Barthen daher mit den Worten: "Für deine Verdienste für unsere Ortsgemeinde mein ganz herzliches Dankeschön". Der derart ehrenvoll Verabschiedete versichert: "Es hat mir immer sehr viel Spaß gemacht - auch die Zeit als Bürgermeister." Obschon es natürlich nicht immer einfach sei, ein solches Amt zu bekleiden. Und man könne es auch nicht jedem recht machen.