Stadt gibt viel Geld für Kinder aus

Die Stadt Hermeskeil wird aus eigener Kasse circa 620 000 Euro in den Kindergarten Rosa Flesch und den Bau einer neuen Bushaltestelle mit Wendeplatz am Gymnasium investieren. Dem hat der Rat am Dienstag ebenso zugestimmt wie den geplanten kosmetischen Verbesserungen in der Fußgängerzone, die circa 90 000 Euro kosten werden.

Hermeskeil. (ax) "Wir haben eine lange Warteliste von circa 15 Kindern, die wir momentan nicht unterbringen können". So beschreibt Leiterin Nadine Schiffels dem TV die Situation im städtischen Kindergarten "Rosa Flesch". Der seit dem 1. August bestehende Rechtsanspruch von Kindern unter drei Jahren auf einen Platz kann in der Einrichtung am Kölkerberg derzeit nur bedingt erfüllt werden. Von den 80 Jungen und Mädchen, die den Kindergarten besuchen, sind elf unter drei Jahre alt.

Der Kindergarten "Rosa Flesch" erhält deshalb einen circa 600 000 Euro teuren Erweiterungsbau. Dafür gibt es zwar Zuschüsse vom Bund und vom Kreis Trier-Saarburg. Die Stadt muss aber 360 000 Euro selbst stemmen. Damit ist es aber bei den Investitionen nicht getan. Der Altbau wird energetisch saniert - sprich: Die Fenster werden erneuert und die Fassaden wärmegedämmt. In einem zweiten Bauabschnitt soll später auch die Wärmeversorgung auf Gas umgestellt und die alte Fußbodenheizung ausgetauscht werden. Diese Sanierungsarbeiten schlagen insgesamt nach Auskunft des Verbandsgemeindebauamts mit circa 330 000 Euro zu Buche, wobei die Stadt abzüglich von weiteren Zuschüssen circa 180 000 Euro selbst tragen muss. Unterm Strich steckt die Stadt also 540 000 Euro aus eigener Tasche in den Kindergarten "Rosa Flesch". Die Arbeiten für den Erweiterungsbau und den ersten Sanierungsabschnitt werden jetzt ausgeschrieben. Beginnen werden sie laut Bauamtsleiter Harald Haubricht voraussichtlich Anfang 2011.

Im nächsten Jahr entsteht zudem unterhalb des Gymnasiums eine neue Bushaltestelle mit Wendeplatz. Damit soll die Situation auf dem nach Schulschluss meist völlig überlaufenen Donatusplatz im Stadtzentrum entschärft werden (der TV berichtete mehrfach). Diese Arbeiten werden dann gestartet, wenn der Weg unterhalb des Gymnasiums nicht mehr als Baustellenzufahrt für die derzeit laufenden Arbeiten an der Schule genutzt werden muss. Am Gymnasium Hermeskeil entsteht zurzeit bekanntlich ein drei Millionen Euro teurer Erweiterungsbau.

Die Gesamtkosten für die neue Bushaltestelle mit Wendeplatz liegen bei circa 400 000 Euro. Das Land und der Kreis bezahlen dieses Projekt mit. Der Anteil der Stadt liegt bei circa 81 000 Euro. Mit den Arbeiten hat der Rat am Dienstag die heimische Baufirma Breit beauftragt.

Das Gremium hat in seiner Sitzung zudem den Plänen für eine Neugestaltung der Fußgängerzone zugestimmt. Weil der Stadt die finanziellen Mittel fehlen, muss sie sich jedoch auf "kosmetische Verbesserungen" beschränken, wie es Stadtbürgermeister Udo Moser formulierte. Das Gesamtpaket ist laut Haubricht circa 90 000 Euro schwer. Allerdings sind bisher nur Ausgaben von 40 000 Euro von der Kommunalaufsicht genehmigt. Dafür soll zunächst direkt am Rathaus ein kleiner Spielplatzbereich für Kinder mit mehreren Geräten entstehen. Später ist dann unter anderem geplant, die Sitzbänke aus Holz gegen neue Bänke aus Edelstahl auszutauschen und an beiden Enden der Fußgängerzone Infosäulen aufzustellen (der TV berichtete bereits).

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