Stadt Saarburg will Geschäfte ankurbeln

Saarburg · Um den Handel in Saarburg zu stärken, arbeitet die Stadt an einem Konzept für den Einzelhandel. Ein Gutachten nennt als Potenziale unter anderem die Ansiedlung von Baumärkten, Elektronikhändlern und Möbelhäusern.

 Kunden aus der Stadt und dem Umland sollen mehr Geld in die Kassen der Saarburger Händler bringen. Verkaufsargumente sind mehr Geschäfte in der Innenstadt und in Randbereichen, die in Zukunft ein breiteres Angebot schaffen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Kunden aus der Stadt und dem Umland sollen mehr Geld in die Kassen der Saarburger Händler bringen. Verkaufsargumente sind mehr Geschäfte in der Innenstadt und in Randbereichen, die in Zukunft ein breiteres Angebot schaffen. TV-Foto: Archiv/Friedemann Vetter

Saarburg. Die Prognosen für die Stadt Saarburg stehen gut: Um zwölf Prozent soll die Einwohnerzahl bis 2030 steigen. Der Zuwachs ist ein entscheidendes Argument, um Einzelhändler vom Standort Saarburg zu überzeugen. Um die Versorgung weiter auszubauen, arbeitet die Stadt derzeit an einem Einzelhandelskonzept.
"Wir wollen die Geschäfte fit machen für die Zukunft", sagt Stadtbürgermeister Jürgen Dixius. Wo im Handel die Stärken und Schwächen liegen, stellt ein umfangreiches Gutachten der BBE Handelsberatung aus Köln heraus. Das Papier wurde am Dienstagabend bei der Bürgerversammlung im ehemaligen Casino vor 100 Teilnehmern vorgestellt.
Der Schwerpunkt im Saarburger Handel liegt klar auf der Innenstadt: 60 Prozent aller Einzelhändler betreiben ihre Läden dort. "Damit ist eine gute Quote erreicht", erklärt Franz Hrabak von der BBE. Ein Manko sei aber, dass die Verkaufsflächen insgesamt nur ein Viertel der Innenstadt einnehmen. Das sehr kleinteilige Angebot konzentriert sich dabei auf Bekleidung, Schuhe, Geschenkartikel und Schmuck. Unter den Verkaufsflächen stehen 17 Läden leer.
Bedeutung als Mittelzentrum


Außerhalb der Innenstadt beschränkt sich die Auswahl auf den Pflanzen- und Gartenbedarf. Baumärkte, Elektronikgeschäfte, Möbelhäuser, größere Bekleidungsläden und ein Drogeriemarkt fehlen dagegen und werden von der Konkurrenz in Trier, Konz oder Losheim besetzt.
Um das Potenzial voll auszuschöpfen, betont das Gutachten die Versorgungsfunktion Saarburgs über die Stadt hinaus. Als Mittelzentrum decke Saarburg ein Gebiet ab, in dem mehr als 26 000 Menschen leben. Hinzu kommen Einnahmen aus dem Tourismus, die die BBE auf elf Millionen Euro im Jahr schätzt. Insgesamt betrage die Kaufkraft für den Einzelhandel somit 138 Millionen Euro. Von dieser Summe gingen der Stadt aber jährlich 58 Millionen Euro durch die Lappen, die andere Händler in der Region einstecken.
Um die Bedeutung Saarburgs als Mittelzentrum zu stärken, empfiehlt das Gutachten, den Einzelhandel außerhalb der Innenstadt anzukurbeln. Ausbaufähig seien das Gebiet Friedensaue und Irscher Straße. "Dort können wir Angebote schaffen, die wir in der Innenstadt nicht unterbekommen", sagt Dixius. Im Bereich der Nahversorgung biete auch Beurig, wo 3000 Menschen leben, Potenzial: "Da ist einiges mehr an Handel drin", schätzt Hrabak. "Hier sind auch die Hausbesitzer und Geschäftsinhaber gefordert", ergänzt Dixius.
Im nächsten Schritt zum Einzelhandelskonzept wird auf Basis des Gutachtens eine "Saarburger Liste" erstellt. Die Regelung soll festschreiben, welche Angebote in der Innenstadt benötigt werden und welche Sortimente sich für die Randbereiche anbieten. Das Gutachten wird in Kürze für die Bürger offengelegt, damit ein Diskussionsprozess entstehen kann. Wenn alle Verfahren bei den Behörden durchlaufen sind, kann die Stadt mit der Umsetzung starten. Die Formalien will Dixius bis zum Sommer abarbeiten. Dann wird sich zeigen, wie die neuen Pläne für den Einzelhandel zum Stadtentwicklungskonzept passen. Dixius: "Da müssen Hausbesitzer, Einzelhandel und Kommune an einem Strang ziehen."

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