Handel Stadtmarketing will Konz zum Einkaufserlebnis machen

KONZ · Zur Mitgliederversammlung finden sich nur wenige Firmenvertreter ein. Doch gerade mehr Teilnahme brächte auch mehr neue Ideen.

 Kleine Versammlung: Bürgermeister Joachim Weber (links) verspricht den Mitgliedern des Stadtmarketing Konz ein stets offenes Ohr für ihre Anliegen.

Kleine Versammlung: Bürgermeister Joachim Weber (links) verspricht den Mitgliedern des Stadtmarketing Konz ein stets offenes Ohr für ihre Anliegen.

Foto: Herbert Thormeyer

An den Tisch hätten noch etliche weitere Chefs gepasst. Gerade mal sieben Vertreter von Konzer Unternehmen, die sich im Verein Stadtmarketing zusammengeschlossen haben, versammelten sich bei der jährlichen Mitgliederversammlung um die zweite Vorsitzende, Sabine Bast. Sie vertritt derzeit den erkrankten Vorsitzenden, Jörg Kranz von Fricken.

„Vereinszweck ist, gemeinsam für die Konzer Geschäftswelt zu werben“, erklärt die Chefin eines Elektronikfachhandels. So könne ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickelt werden – zum Wohl der Kunden.

Auch die Stadt Konz ist Mitglied. Bürgermeister Joachim Weber fordert auf: „Sprechen sie mich darauf an, wo der Schuh drückt.“ Gerade wenn Gerüchte in Umlauf sind, wie etwa, dass der Supermarkt Rewe dichtmache, sei der kurze Draht zur Verwaltung wichtig.

Rewe ist weiter geöffnet. Lediglich die Fleisch- und Wurstwarentheke gibt es nicht mehr (der TV berichtete), genauso wie drei andere Läden, die aufgegeben haben. Fehlinformationen müsse man rechtszeitig entgegentreten, sagt Weber.

Dass immer mehr Leerstände entstehen, sieht der Verwaltungschef nicht so. „Die Räume werden bestimmt wieder verwendet, entweder von einem anderen Unternehmer oder halt zum Wohnen“, sagt Weber voraus. Allerdings gibt es in Karthaus eine größere Verkaufsfläche, deren Vermarktung etwas schwierig zu sein scheint. Aber auch da ist Weber zuversichtlich.

Das Kinderfestival, das Heimatfest, die Märkte, alles stifte Identität und bringe viel Abwechslung in die Stadt.

Vor dem Advent wurden 50 Tannenbäume in den Geschäften aufgestellt, es läuft eine Glückslosaktion, man arbeitet mit der Konzer-Doktor-Bürgerstiftung, dem Haus der Jugend, der Stadt und dem professionellen Veranstalter Christof Kramp von Station K zusammen, was hervorragend funktioniere, wie der Vorstand bestätigt.

Eine lauernde Gefahr sieht Stephan Holbach darin, dass die Gewerkschaft Verdi eine Klage in Sachen verkaufsoffene Sonntage vorbereite – die in manchen Städten sogar rückwirkend hinisichtlich bereits erteilter Genehmigungen gelten soll. „Das hat den Verband in Bad Kreuznach in den Ruin getrieben“, warnt Holbach. „Wir werden immer prüfen, wie die Rechtslage ist“, verspricht Bürgermeister Weber. Sabine Bast wünscht sich für Konz noch einen ausgewogeneren Branchenmix, vor allem was Bekleidung für Herren und Kinder angeht. Ein Problem ist auch in Konz der immer stärker werdende Internethandel. Einige Geschäfte seien aber auch darauf eingestiegen und hätten es nicht bereut.

„Als Einzelhändler kannst du gegen diese Riesen im Netz nicht gewinnen“, bedauert Simon Schmekies. Christian Schlegel, Kassierer des Vorstandes, weist darauf hin, dass eine Beratung im Geschäft nicht nur mehr Information durch Augenschein und Anfassen der Ware für den Kunden bringt, sondern auch Verpackungsmüll entfällt, der durch den Internetversand entsteht: „Gut für die CO2-Bilanz.“

Schlegel legt die Zahlen von Einnahmen und Ausgaben vor: Rund 39 000 Euro stehen 25 900 Euro gegenüber. Mit dem jetzigen Kontostand von 13 450 Euro habe man noch ein finanzielles Polster. Dem Vorstand wird für dieses Wirtschaften Entlastung erteilt.

Was die Vereinsoberen jedoch stört, ist die geringe Teilnahme an der Mitgliederversammlung. „Mehr Leute könnten doch mehr Ideen einbringen“, sagt Sabine Bast.

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