Stadtentwicklung Stadtrat billigt geänderten Plan für Hotel

Saarburg · Die Genehmigung des 20-Millionen-Euro-Projekts schreitet weiter voran. Bürger können demnächst Eingaben zum Entwurf des Bebauungsplans vorbringen. Die SPD hat sich gegen den Entwurf ausgesprochen.

 So in etwa soll das Projekt auf dem ehemaligen Toom-Markt-Gelände in Saarburg-Beurig von der Wiltinger Straße aus betrachtet aussehen. Das große Gebäude rechts ist das Hotel, davor stehen Winzerhäuser, links daneben die Wohnbebauung.

So in etwa soll das Projekt auf dem ehemaligen Toom-Markt-Gelände in Saarburg-Beurig von der Wiltinger Straße aus betrachtet aussehen. Das große Gebäude rechts ist das Hotel, davor stehen Winzerhäuser, links daneben die Wohnbebauung.

Foto: TV/Quelle: Matthias Ruppert Bauunternehmen

Die Saarburger Stadtratssitzung ist vergangene Woche trotz Coronavirus über die Bühne gegangen. Nun sind Ratssitzungen vorerst wohl gar nicht mehr möglich. Denn die Landesregierung hat Versammlungen von mehr als fünf Menschen untersagt.  Stadtbürgermeister Jürgen Dixius hatte die Sitzung als dringlich eingestuft, weil der Haushaltsplan 2020 (siehe Info) auf der Tagesordnung stand. Viele Projekte seien an  Fördermittel gebunden, die wiederum nur fließen würden, wenn Fristen bei der Umsetzung der Projekte eingehalten würden, hatte der Stadtchef argumentiert. Laut Dixius haben die Ratsmitglieder während der Sitzung gebührend Abstand gehalten. Zuhörer seien keine da gewesen. Um die Sitzung zu verkürzen, sei der Punkt Straßennamen für das Wohngebet Saarburg-Terrassen und der nichtöffentliche Teil abgesetzt worden. Die Sitzung habe nicht ganz eine halbe Stunde gedauert.

Auf der Tagesordnung stand auch ein 20-Millionen-Euro-Projekt, das umstritten ist: das Hotel samt Wohnbebauung, das auf dem ehemaligen Toommarkt-Gelände in Beurig entstehen soll. Das Hotel soll 64 Doppelzimmer umfassen. Nördlich angrenzend sind 62 Wohnungen geplant, westlich davon 14 Ferienhäuser mit etwa 50 Betten. Der Entwurf für die Anlage stammt vom Mailänder Architekten Matteo Thun. Anwohner kritisieren, dass eine Blockbebauung für die Wohnungen geplant ist. Sie lehnen ebenfalls die Höhen der Gebäude ab.

Im Vergleich zur vergangenen Vorstellung des Projekts im Bauausschuss wurde die Planung laut Dixius in einigen Punkten wie Verkehrsführung und Gebäudehöhen nochmals geändert. So sei die maximal zulässige Firsthöhe der Gebäude nochmals reduziert worden. Die Wohnbebauung an der Schodener Straße soll laut Plan maximal eine Höhe von 172,70 Meter über NN erreichen. Die Firsthöhe des Hotels wurde auf 173,60 Meter über NN festgelegt (zuvor 174 Meter). Die Gebäudelänge wurde laut Dixius auf 42 Meter begrenzt und ein Abstand von fünf Metern zwischen den Gebäuden festgelegt.

Entschieden hat der Rat nun darüber, dass er den geänderten Bebauungsplanentwurf billigt und dieser offengelegt wird, so dass Träger öffentlicher Belange und Bürger ihre Einwände dazu vorbringen können. Zehn Mitglieder des Rats, der aus den beiden Fraktionen CDU und SPD besteht, haben für den Planentwurf gestimmt, fünf dagegen. Die Gegenstimmen kamen von den Sozialdemokraten. Fraktionsvorsitzender Manuel Müller weist darauf hin, dass es in seiner Fraktion unterschiedliche Meinungen zu dem Thema gebe und dass ohne Fraktionszwang abgestimmt worden sei. Grundsätzlich sei die SPD-Fraktion nicht gegen den Bau eines Hotels und schon gar nicht gegen Wohnbebauung. Müller: „Für uns müssen jedoch die Rahmenbedingungen für ein solches Projekt stimmen. Wir haben von Beginn an gesagt, dass bei einem so großen Projekt immer der Nutzen für Saarburg im Verhältnis zu möglichen Auswirkungen auf Saarburger beziehungsweise  Anwohner stehen muss.“

Das entscheidende Kriterium für die SPD sei die festgelegte Firsthöhe für die Wohnblockbebauung entlang der Schodener Straße. Diese sei nach Diskussionen mit dem Investor auf 10,60 Meter festgelegt worden und stünde so nicht im Verhältnis zu den bestehenden Wohngebäuden. Für die SPD ist laut Müller eine Nutzung der gesamten Fläche für den Bau von Einzel- und Mehrfamilienhäusern sowie der Integration von sozialem und bezahlbarem Wohnraum eine Alternative. Beides werde in Saarburg benötigt. Müller: „Alternativstandorte für ein Hotel wurden zu wenig diskutiert.“

Argumente der Anwohner wie der Verlust des Blicks auf die Burg hätten bei der Abwägung der Sozialdemokraten keine Rolle gespielt. Entscheidend sei der Gesamteindruck gewesen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort