Starke Saison rund um den See

KELL AM SEE. Ein "sehr gutes Jahr" mit steigenden Gästezahlen und einem Plus von 6,1 Prozent bei den Übernachtungen verzeichnet der Verein "Hochwald-Ferienland" in der Saison 2005. Bei der Vorstellung des Geschäftsberichts im Verbandsgemeinderat stand zudem die weitere toruristische Entwicklung rund um den Keller See im Blickpunkt.

Die Trendwende ist geschafft, die Talsohle durchschritten: Obschon die Vorzeichen alles andere als günstig waren, weil etwa die Konkurrenz der Billigfluglinien immer größer wird, und wenngleich bundesweit die Entwicklung eher stagniert oder sogar rückläufig ist, kann der Verein "Hochwald-Ferienland" eine positive Bilanz in der Tourismus-Saison 2005 ziehen. Mehr Gäste, die länger bleiben und damit für einen deutlichen Zuwachs bei den Übernachtungen sorgen - so lässt sich das abgelaufene Fremdenverkehrsjahr in der VG Kell am See auf einen knappen Nenner bringen. 41 666 Menschen haben sich 2005 dort einen mehrtägigen Urlaub gegönnt, was im Vergleich zu 2004 eine Steigerung von 4,2 Prozent bedeutet. Anders als bei den Nachbarn in Hermeskeil oder Morbach, hat sich zudem rund um Kell die Aufenthaltsdauer der Gäste von durchschnittlich 5,13 Tagen (2004) auf 5,22 Tage (2005) erhöht. 217 530 Übernachtungen bedeuten nicht nur, dass der Wert von 2004 um deutliche 6,1 Prozent überboten werden konnte. Mit diesen Zahlen festigt die VG auch ihre touristische Spitzenposition unter den Kommunen auf dem Hunsrück. "Wir wissen natürlich, dass wir dies in erster Linie unserem Flaggschiff, dem Feriendorf zu verdanken haben", betont Bürgermeister Werner Angsten (CDU), zugleich Vorsitzender des "Hochwald-Ferienlands". Welche Bedeutung der Fremdenverkehr hat, macht er vor allem mit Blick auf die wirtschaftliche Wertschöpfung deutlich. "Durch den Tourismus fließt ein Brutto-Umsatz von rund 15,3 Millionen Euro in die VG", sagt Angsten. Diese Zahlen rechtfertigen aus seiner Sicht auch den Einsatz kommunaler Gelder, die die VG (pro Jahr rund 80 000 Euro) an den vor acht Jahren privatisierten Verein überträgt. Als besonderes Kennzeichen Saison 2005 bewertet Geschäftsführerin Walburga Meyer die "kontinuierlichere Auslastung" der Betriebe. Will heißen: In Kell verteilt sich der Zustrom an Urlaubern stärker über das ganze Jahr als etwa im Rest des Kreises Trier-Saarburg. Während sich dort das Geschäft auf die Zeit von Mai bis September konzentriert und die Zahlen danach deutlich abfallen, habe man in Kell vor allem in den Monaten Januar und Februar spürbare Zuwächse verzeichnet, so Meyer. Der Grund: "Die Feriendorf-Betreiber haben uns bestätigt, dass uns viele Gäste aus den Benelux-Ländern als Wintersportregion sehen." Und was bringt das Jahr 2006? Neben der Organisation mehrerer etablierter Veranstaltungen, wie dem Seefest, sind es vor allem zwei überregionale Großprojekte, die die Arbeit der Keller Touristiker bestimmen und dem Fremdenverkehr wichtige Impulse bringen sollen. Zum einen wird im Sommer von Reinsfeld aus der Ruwer-Hochwald-Radweg Kell erreichen, bevor 2008 bei Zerf der Lückenschluss mit der Tangente aus dem Ruwertal erfolgt. "Wichtig ist, dass wir ein Konzept entwickeln, damit auch die Orte vom hoffentlich großen Stück Kuchen profitieren, die nicht direkt an der Trasse liegen", betont Meyer. Deshalb sollen die Radler von der früheren Bahnstrecke aus in Schleifen die VG erkunden können. Einen weiteren Schub für das ohnehin schon wichtige Standbein des Wandertourismus verspricht man sich - nicht zuletzt wegen seiner späteren Lage im Zentrum der Strecke - zudem vom geplanten Premium-Wanderweg "Saar-Hunsrück-Steig". Er wird sich, ausgehend von Mettlach, bei Kell gabeln und von dort zu den beiden Endpunkten Trier und Idar-Oberstein führen. "Im Moment sind wir mit der sehr schwierigen Detailarbeit beschäftigt, die konkrete Wegführung in der VG festzulegen", berichtet Meyer. Bedeutsam ist schließlich ein Bauprojekt, dass am Stausee verwirklicht wird. Eine Investorengesellschaft will dort das leer stehende "Haus Marquard" zu einem Viersterne-Wellnesshotel umbauen.

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